Nordrhein-Westfalen stockt Unterstützung für Grimme-Institut auf
Das Land Nordrhein-Westfalen will das Grimme-Institut im kommenden Jahr finanziell stärker unterstützen. Die bisherige Förderung von 2,35 Millionen Euro solle um 120.000 Euro erhöht werden, erklärte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Donnerstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Es gehe der Landesregierung darum, „Kostensteigerungen abzufedern und den Prozess der Neuausrichtung des Grimme-Instituts zu flankieren“. 2025 soll die in Marl ansässige Einrichtung bei einem Gesamtbudget von rund 3 Millionen Euro insgesamt 2,47 Millionen Euro aus dem Medienetat des Landes erhalten.
Das Grimme-Institut war im vergangenen Jahr wirtschaftlich in Schwierigkeiten geraten. Für 2024 war mit nicht gegenfinanzierten Mehrkosten in Höhe von 430.000 Euro kalkuliert worden. Aufgrund von Sparmaßnahmen, darunter der Verzicht der Mitarbeiter auf Tarifsteigerungen, rechnet das Institut inzwischen für das laufende Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt.
Die Erhöhung der Grimme-Förderung ist Teil des Haushaltsplans 2025 der Landesregierung, der noch vom nordrhein-westfälischen Landtag verabschiedet werden muss. Das soll bis Jahresende geschehen. Bereits Ende April hatte der Deutsche Volkshochschul-Verband als größter Gesellschafter des Instituts angekündigt, der Einrichtung „für die strategische Neuausrichtung“ 100.000 Euro im Jahr 2025 bereitzustellen.
In einer Vorlage für die Beratungen im Landtag begründet die Staatskanzlei die Anhebung der Förderung konkret. Mit dem zusätzlichen Geld „sollen die Tarifsteigerungen und die Durchführung des Grimme Online Awards für 2025 gesichert werden“, heißt es darin. Nachdem der Grimme Online Award in diesem Jahr zunächst nicht stattfinden sollte, gelang es dem Grimme-Institut zusammen mit dem Land und weiteren Unterstützern, den Wettbewerb doch noch auszurichten. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober in Marl statt.
Beim Grimme-Institut steht noch die Neubesetzung der Geschäftsführung aus. Seit Mai ist Peter Wenzel kommissarischer Geschäftsführer. Wann die Grimme-Gesellschafter über die Besetzung entscheiden wollen, ist nicht bekannt.
Größter Gesellschafter des Instituts ist mit 40 Prozent der Volkshochschul-Verband. Jeweils zehn Prozent halten das Land NRW, die Film- und Medienstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, die Stadt Marl, der WDR und das ZDF.