Artikel teilen:

Nordrhein-Westfalen ehrt Fotograf Andreas Gursky mit Staatspreis

Das Land Nordrhein-Westfalen ehrt den Düsseldorfer Fotografen und Fotokünstler Andreas Gursky mit dem Staatspreis. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wird Gursky am 4. November für den prägenden Einfluss seiner Fotokunst, für ihre Bedeutung für die kulturelle Landschaft in NRW sowie für sein langjähriges Engagement für die Förderung der Fotografie auszeichnen, teilte die Staatskanzlei am Sonntag in Düsseldorf mit.

Wüst würdigte Gursky als eine Ikone der Gegenwartskunst. Mit seinem Werk sei er Botschafter für Nordrhein-Westfalen auf der ganzen Welt. Seine monumentalen Werke prägten die Kunstszene weit über NRW hinaus. In seinen Bildern lege er die Architektur der Welt offen und ermögliche nie dagewesene Perspektiven. „Die Muster der Natur durchdringt er genauso wie die der Zivilisation und schafft Bilder, in denen das einzelne Detail nicht untergeht, sondern Teil übergeordneter Strukturen und Verflechtungen ist“, erklärte Wüst.

Gursky setze sich zudem leidenschaftlich für die Bedeutung der Fotografie in Wissenschaft und Gesellschaft ein, hieß es. Als Professor für Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf habe Gursky Generationen von Künstlerinnen und Künstlern inspiriert.

Andreas Gursky, 1955 in Leipzig geboren und in Düsseldorf aufgewachsen, war Meisterschüler von Bernd und Hilla Becher – ebenfalls Staatspreisträger des Landes Nordrhein-Westfalen. Digitale Bildbearbeitung, die Komposition aus unzähligen Einzelaufnahmen und extreme Großformate sind charakteristisch für seine Werke. Die Landeshauptstadt Düsseldorf verdanke ihm maßgeblich die Gründung des Deutschen Fotoinstituts, das auf Grundlage des Bundestagsbeschlusses von 2020 mit 40 Millionen Euro vom Bund gefördert und durch die Landesregierung und die Landeshauptstadt kofinanziert wurde, hieß es.

Gursky ist deutscher Photopreisträger von 1989, Träger des Kunstpreises Kaiserring der Stadt Goslar (2008) und Träger des Kulturpreises „Berliner Bär“ (2009). Außerdem erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und im Jahr 2018 den Großen Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.

Der Staatspreis wurde den Angaben nach 1986 als höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen gestiftet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird in der Regel einmal im Jahr verliehen. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die herausragende Leistungen erbracht haben und Nordrhein-Westfalen durch Werdegang und Wirken verbunden sind. Im Jahr 2024 wurde die Band „Die Toten Hosen“ mit dem Staatspreis ausgezeichnet, 2023 die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), 2022 der Rennsportler Michael Schumacher.