Nordkirche hilft in Indien mit 15.000 Euro

Für Tagelöhner und Wanderarbeiter „geht es ums Überleben“. Durch den Shutdown bleiben ihre Einkünfte aus – staatliche Hilfen gibt es nicht.

Tagelöhner in Indien (Archivbild)
Tagelöhner in Indien (Archivbild)Stefan Trappe / epd

Schwerin. Die Nordkirche stellt 15.000 Euro als Soforthilfe für von der Corona-Pandemie besonders betroffene Menschen in Indien bereit. Sie unterstütze damit in der Region die Arbeit der Hilfsorganisation CASA, Partnerin der Diakonie Katastrophenhilfe, teilt die Nordkirchen-Pressestelle mit. Die Corona-Pandemie sowie die Stilllegung des öffentlichen Lebens in Indien hätten zu massiven Verwerfungen vor allem für Tagelöhner, Wanderarbeiter und Straßenverkäufer geführt.

Für sie ginge es „schlichtweg ums Überleben“, sagte Landespastor Heiko Naß. Viele Tagelöhner und Wanderarbeiter in Indien stünden vor dem Nichts. „Durch den Shutdown sind ihre Einkünfte komplett eingebrochen. Soziale Sicherungssysteme wie bei uns in Deutschland gibt es nicht“, sagte der Diakonie-Chef. Die Gefahr für diese Menschen, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, sei aufgrund der Bevölkerungsdichte vor allem in den Städten besonders hoch.

Öffentliches Leben stillgelegt

Ende März ordnete demnach die indische Regierung eine weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens an, als Vorbeugung gegen die Corona-Pandemie. Diese Maßnahme war besonders drastisch und kaum umzusetzen, weil in Indien viele Menschen von der Hand in den Mund leben. Ein hoher Anteil arbeitet laut Nordkirche in der informellen Wirtschaft, etwa als Tagelöhner, Wanderarbeiter oder Straßenverkäufer.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partnerorganisation CASA unterstützen in dieser Situation Tagelöhner, Wanderarbeiter und von der Not besonders betroffene Gemeinden. So wurden beispielsweise in Tamil Nadu und Andhra Pradesh 2.000 Mahlzeiten an Bedürftige verteilt. In der Stadt Puna verteilten Mitarbeiter von CASA Nahrungsmittel, Informationsblätter und Materialien wie Mundschutz, damit sich die Menschen vor dem Coronavirus schützen können. In den kommenden Wochen wolle CASA an weiteren Standorten Hilfe leisten, hieß es. (epd)