Nordkirche feiert Adventsempfang

Beim traditionellen Adventsempfang der evangelischen Nordkirche hat die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, am Donnerstag dazu aufgerufen, die Kinder in Kriegsgebieten besser zu schützen. In der Hauptkirche St. Katharinen (Speicherstadt) sagte Fehrs laut Mitteilung der Nordkirche, dass in Kriegen und Konflikten immer seltener Rücksicht auf die Schwächsten genommen werde. „Wenn ich die Bilder und Berichte aus dem Nahen Osten sehe, dann geht es mir auch dort am meisten nach: das Leid der Kinder“, sagte die Bischöfin und amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dies treffe auf Syrien und die Ukraine ebenso zu wie auf den Nahen Osten, betonte Fehrs.

Die Bischöfin regte zugleich an, intensiver mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt zu sprechen. „Es muss uns zu denken geben, dass nicht wenige Schülerinnen und Schüler vor allem das Leid der Palästinenser sehen und die Gefühle von Israelis und von jüdischen Menschen nur wenig durchdringen“, sagte die Bischöfin und nannte als Grund unter anderem die „einseitige Bilderflut in den sozialen Medien“.

Die Forderung nach dem Schutz der Zivilbevölkerung, insbesondere der Kinder, könne aber nur dann glaubhaft werden, „wenn wir uns zugleich fest an die Seite Israels stellen“, betonte Fehrs. Dazu müsse auch die Vorgeschichte erzählt werden: „Zunächst den Terror der Hamas, dann auch den jahrzehntelangen Konflikt mit vielen verpassten Chancen auf allen Seiten.“

Gemeinsam mit Pröpstin und Hauptpastorin Ulrike Murmann begrüßte Fehrs rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften zum Adventsempfang.