Nigeria: Über 100 Festnahmen auf angeblicher Homosexuellen-Hochzeit

In Nigeria hat die Polizei mehr als 100 Menschen wegen vermeintlicher Homosexualität festgenommen. Sexuelle Handlungen mit jemandem des gleichen Geschlechts sind in dem Land strafbar.

Seit 2014 gilt in Nigeria ein Gesetz, wonach sexuelle Handlungen mit jemandem des gleichen Geschlechts mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden können
Seit 2014 gilt in Nigeria ein Gesetz, wonach sexuelle Handlungen mit jemandem des gleichen Geschlechts mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden könnenImago / Westend61

In Nigeria hat die Polizei mehr als 100 Menschen wegen vermeintlicher Homosexualität festgenommen. Sie hätten in einem Hotel in der Region Delta an einer mutmaßlichen gleichgeschlechtlichen Hochzeit teilgenommen, erklärten die Behörden auf dem Internetdienst Facebook. Seit 2014 gilt in Nigeria ein Gesetz, wonach sexuelle Handlungen mit jemandem des gleichen Geschlechts mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden können.

Festgenommenen sollen strafrechtlich verfolgt werden

Auf einem Video, das die Polizei bei Facebook übertragen hat, sind junge Männer zu sehen, die vor der Polizeistation sitzen und stehen. Ein Großteil von ihnen ist weiß angezogen, einige Personen tragen Kleider. Ein Sprecher der Polizei erklärte, man werde die Festgenommenen nicht einfach davonkommen lassen, sie würden strafrechtlich verfolgt. Bei einem ähnlichen Fall 2019 wurde die Anklage gegen die 47 Verhafteten wegen mangelnden Beweisen fallen gelassen.

Ein Festgenommener sagte in dem Video, er sei auf dem Weg zu einer Veranstaltung gewesen, bei der er in Frauenkleidern auftreten wollte, als die Polizei ihn angegriffen und zur Wache gebracht habe. „Sie sagen, ich hätte ein Verbrechen begangen, aber soweit ich weiß, ist Frauenkleider zu tragen kein Verbrechen“, sagte der junge Mann. Bei der Veranstaltung sei eine Modenschau geplant gewesen, das Publikum sollte in Weiß kommen.