Niedersachsenstein in Worpswede wird saniert

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Restaurierung der Ziegelsteinflächen am Niedersachsenstein in Worpswede mit 50.000 Euro. Das Gedenk- und Mahnmal gehöre zu den mehr als 520 Objekten, die die Stiftung mit Sitz in Bonn allein in Niedersachsen in diesem Jahr fördere, teilte die Stiftung mit. Das 18 Meter hohe Monument steht auf dem Weyerberg von Worpswede und ist der Stiftung zufolge als einzige expressionistische Großplastik Deutschlands von besonderer kunsthistorischer Bedeutung.

Die ersten Pläne habe der Bildhauer, Maler und Architekt Bernhard Hoetger (1874-1949) bereits 1915/1916 entworfen. Zunächst habe er das Kunstwerk, das an einen riesigen Adler oder Phoenix erinnert, als Siegesmal angedacht. Doch hätten sich die Planungen im Verlauf des Ersten Weltkriegs geändert, so dass das Denkmal 1922 als Gedenk- und Mahnmal für die zahlreichen Getöteten des Krieges entstand.

Hoetger wurde am 4. Mai 1874 in Hörde bei Dortmund in ärmlichen Verhältnissen geboren. Wegen seiner Sympathien zum Nationalsozialismus ist der Universalkünstler umstritten. 1925/26 war er verantwortlich für den Bau des „Kaffee Worpswede“ (im Volksmund „Kaffee Verrückt“) mit Gästehaus und der „Großen Kunstschau“. Ab 1926 schuf er Bauten für die Böttcherstraße in Bremen, unter anderem das „Paula-Becker-Modersohn-Haus“. 1934 trat Hoetger der NSDAP bei, wurde aber 1938 wieder ausgeschlossen. Sein Werk galt nach einer Rede Adolf Hitlers auf dem Nürnberger Reichsparteitag 1936 als „entartet“. Verarmt und depressiv starb Hoetger 1949 in Beatenberg bei Bern in der Schweiz.