Die Zahl der registrierten Cybercrime-Delikte in Niedersachsen ist im Jahr 2024 sprunghaft auf 30.886 Fälle angestiegen. Der große Unterschied gegenüber dem Vorjahr mit 13.218 Fällen ergebe sich aus einer erweiterten Kriminalitätserfassung, wie das niedersächsische Innenministerium am Mittwoch in Hannover mitteilte. Den Angaben zufolge gelten erstmals die neuen Erfassungsregeln der Polizeilichen Kriminalstatistik.
Seit 2024 werden den Angaben zufolge auch Fälle erfasst, bei denen der Ort der strafbaren Handlung entweder nicht eindeutig ermittelt werden konnte oder die Tat vom Ausland aus erfolgte. Die zusätzliche Erfassung bilde die Auswirkungen von Cyberkriminalität auf die Geschädigten und die Polizei in Niedersachsen deutlich realistischer ab, hieß es. In Deutschland wurden 3.649 Tatverdächtige ermittelt, im Ausland waren es 1.184.
„Kriminelle nutzen den Cyberraum für ihre Machenschaften. Umso wichtiger ist es, dass die Polizei hier gut ausgestattet gegen diese Kriminellen vorgeht“, sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Dabei leisteten die IT-Forensik-Labore der Polizei Niedersachsen einen entscheidenden Beitrag.
Die Polizei untersuchte den Angaben zufolge im Jahr 2024 erstmals ein Datenvolumen von mehr als 10 Petabyte, das sind mehr als 10 Millionen Gigabyte. Mehr als 60 Prozent der analysierten Daten lagen im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie. Die IT-Forensik-Labore seien zudem maßgeblich an der Entwicklung einer digitalen Beweismittel-Cloud beteiligt, die Justiz und Polizei den Zugriff auf digitale Beweismittel erleichtern soll.