Mal beißt er in eine Bratwurst, mal in die Leberkässemmel, ein andermal in einen Döner. Unter #Söderisst lässt der Ministerpräsident seine Follower daran teilnehmen, was zu seinen Leibspeisen gehört. Warum er das macht.
Markus Söder (58), für seine Essens-Posts in den Sozialen Medien bekannter bayerischer Ministerpräsident, isst nach eigenen Worten immer auch die auf von ihm präsentierten Spezialitäten. “Mir schmecken einfach bodenständige Gerichte,”, sagte der CSU-Politiker der “Süddeutschen Zeitung”.
Zugleich betonte er, dass 99 Prozent der Ideen, die auf seinen Kanälen gepostet würden, von ihm seien – “die allerschlimmsten sogar zu 100 Prozent”. Seine Berater würden ihn immer davor warnen, was man alles nicht machen solle, zum Beispiel mit besonders großer Leidenschaft in etwas hineinzubeißen. Die ahnten nämlich schon, “was das SZ-Feuilleton dann wieder schreibt”.
Kürzlich habe es eine Veranstaltung “Döner mit Söder” im fränkischen Zirndorf gegeben, erzählte der Ministerpräsident weiter: “Da musste man eine Straße sperren, so viele Leuten waren da.” Es sei einfach Teil eines Versuchs, über solche Posts junge Menschen zu erreichen. Diese informierten sich eben vor allem über Tiktok und X. “Heute gewinnt man keine Wahl ohne Social Media.”
Und wenn man genauer hinsehe, so Söder, gebe es inzwischen – was die Essensposts betrifft – auch einige Nachahmer in der Politik: “Der eine kocht, der andere grillt, die Dritte postet ihr Eis und der Nächste präsentiert Getränke. Und das sogar in Parteien, die mich genau dafür kritisieren.”
Zugleich betonte Söder, dass etwa 70 Prozent seiner Posts politisch seien. “Viele Menschen wollen wissen, wie ein Politiker persönlich so ist. Das ist bei mir authentisch.” Er würde aber niemals behaupten, Social Media besonders gut zu machen.
Aus Sicht des CSU-Manns gibt es keine Alternative zu einer ausgeprägten Nutzung der Sozialen Medien: “Im Netz tobt rund um die Uhr die Battle der Meinungen – da muss man Präsenz zeigen.” Nur damit könne man auch radikalen Parteien wie der AfD Paroli bieten: Er glaube, “dass der Erfolg der Extremisten im Netz auf Radikalität beruht. Die totale Vereinfachung, das wollen wir in der Mitte nicht. Deshalb müssen wir andere Wege finden.”