Nicht nur Caspar David Friedrich – Eine Museumsvorschau

Der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich ist der Fixstern des kulturellen Lebens im Jahr 2024. Doch daneben zeigen Deutschlands Kunstmuseen einen bunten Strauß wichtiger Ausstellungen.

Deutschlands Museumslandschaft ist sehr vielfältig. Auch in den kommenden Monaten locken wieder zahlreiche Häuser mit bedeutenden Kunstausstellungen. 2024 steht insbesondere im Zeichen von Caspar David Friedrich. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) präsentiert eine kleine Auswahl an Ausstellungen in der ersten Jahreshälfte.

Am 5. September jährt sich der Geburtstag des Malers zum 250. Mal. Zahlreiche Museen erinnern mit Sonderausstellungen an einen der bedeutendsten Maler des 19. Jahrhunderts. Schon seit dem 15. Dezember und noch bis zum 1. April zeigt die die Schau „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“, in der mehr als 60 Gemälde und über 100 Zeichnungen des Künstlers zu sehen sind. Ab 19. April übernimmt dann die den Staffelstab: Bis zum 4. August zeigt das Museum die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“.

wo der Maler über 40 Jahre lebte, besorgt dann den Abschluss des Jubiläumsjahres. Unter dem Titel „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ organisieren dieeine große Friedrich-Ausstellung: Vom 24. August bis zum 17. November sind zahlreiche Gemälde des Künstlers im Albertinum zu sehen, vom 24. August bis zum 5. Januar 2025 zeigt das Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss auch Zeichnungen von Friedrich. Auch , Geburtsort des Künstlers, bietet das ganze Jahr über Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Jubiläumsausstellung um den Geburtstag von Caspar David Friedrich am 5. September zeigt erstmals Friedrichs Hauptwerk „Kreidefelsen auf Rügen“ im Original in seiner Heimat.

Die zeigt noch bis zum 17. März die Ausstellung es ist die erste Ausstellung zu Modigliani seit 15 Jahren in Deutschland. Die Schau hat den Anspruch, die Frauenbildnisse des Künstlers, die lange Zeit als Ausdruck des begehrlichen Blicks eines männlichen Künstlers gedeutet wurden, nun als Zeugnisse des sich herausbildenden Selbstbewusstseins der modernen Frau zu begreifen. Ab dem 27. April wird diese Schau auch im in Potsdam gezeigt.

Das präsentiert ab 12. März Highlights aus der eigenen Sammlung zum . Unter dem Titel „Der Blaue Reiter. Eine neue Sprache“ sollen die beteiligten Künstler und ihr Schaffen in einen größeren zeitgeschichtlichen Zusammenhang gestellt werden. Anhand einer Auswahl von rund 250 Werken, darunter Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotografien und Skulpturen, führt die Ausstellung von der bewegten Zeit um die Jahrhundertwende bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Arbeiten waren lange nicht mehr zu sehen, wie die Werke Paul Klees und die dynamischen Abstraktionen Wassily Kandinsky aus dem Jahr 1914. Aktuelle Neuankäufe werden erstmals gezeigt, darunter Werke von Franz Marc, Maria Franck-Marc sowie von dem im Nationalsozialismus ermordeten Künstler Moissey Kogan.

Ab 13. April zeigt das dann unter dem Titel „Meta-mentary“ (46). In ihren bisweilen recht schrillen Gemälden, Fotografien und Videos lenkt die in Peking lebende Künstlerin den Blick auf Veränderungen der Lebensräume, die durch die Digitalisierung, Globalisierung oder die autoritäre Politik in China bewirkt werden.

Das Zauberinternat Hogwarts von Harry Potter hält ab 10. Mai in der Einzug. heißt die amerikanische Schau, die nach ihrer Europa­Premiere in Wien und Stationen in Paris und Barcelona zum ersten Mal in Deutschland präsentiert wird. Gezeigt werden unter anderem Kostüme und Originalrequisiten aus den Harry-Potter-Spielfilmen.

Er war einer der großen Meister der niederländischen Malerei: Ab 12. Juli präsentiert die den (1582/83-1666). Die Ausstellung unter dem Titel „Frans Hals. Meister des Augenblicks“ zeigt, wie der berühmte Porträtist die Stimmung seiner Modelle einfing, individuelle Charakteristika herausarbeitete und den Dargestellten die Lebendigkeit des Augenblicks verlieh.

Die befasst sich ab 26. Januar mit der Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin (1906-1975). Unter dem Motto „Icon in Motion“ erkundet sie die Facetten und Inszenierungsstrategien Bakers und zeigt die Besonderheit ihres Tanzstils und ihrer Strahlkraft auf der Leinwand. Thema ist auch, wie die schwarze Künstlerin seit ihren ersten Auftritten in Paris in den 1920er Jahren bis heute andere Künstlerinnen und Künstler inspiriert. Die Ausstellung betrachtet auch Bakers Beitrag zum Kino, der bisher nur wenig beachtet wurde.

Das zeigt ab 21. März die Ausstellung „Kunst als Beute“. Zehn Fallstudien veranschaulichen das Thema der über drei verschiedene Epochen hinweg: in der Kolonialzeit, während der napoleonischen Eroberungen im 19. Jahrhundert und der Zeit des NS-Regimes zwischen 1933 und 1945. Besucherinnen und Besucher treffen unter anderen auf den Pferdekopf der Quadriga, ein Selbstbildnis Rembrandts und einen Magischen Stab aus Surinam, Repliken und Gussformen der Benin-Bronzen.

Das in Berlin widmet sich ab 2. Februar Meisterwerken der Moderne, die von den Nazis als „Entartete Kunst“ bezeichnet wurden. Unter der Überschrift zeigt das Kupferstichkabinett Werke von Kirchner bis Picasso. Der damalige Kustos Willy Kurth (1881-1963) hatte 1937 wagemutig Hunderte von Werken vor dem drohenden Verlust gerettet.

Unter dem Titel zeigt das darüber hinaus ab 26. April Werke (1498-1574). Er hatte ab 1532 bei seinem fünfjährigen Aufenthalt in der Ewigen Stadt Panoramen, Stadtansichten und Studien zu antiken Ruinen und Skulpturen angefertigt. Ein Konvolut von rund 160 Zeichnungen ist im Kupferstichkabinett erhalten. Dieser herausragende Bestand wird jetzt, 450 Jahre nach dem Tod des Künstlers, erstmals vollständig zu sehen sein.

Noch bis zum 1. April beschäftigt sich das mit der Darstellung von Landschaft und Natur im Werk von Edvard Munch. Die Ausstellung erforscht Munchs Faszination für die Natur und die Wahl seiner Naturmotive, mit der er den Platz des Menschen im kosmischen Kreislauf des Lebens zu ergründen suchte. Munch entwickelte nach Darstellung der Ausstellungsmacher ein pantheistisches Naturverständnis, das er auf die norwegischen Küsten und Wälder projizierte.

Das in Hamburg lädt ab 15. Juni zur Begegnung mit dem . Unter dem Titel „Watch! Watch! Watch!“ zeigt das Haus nach eigenen Angaben die größte Retrospektive in Deutschland seit 20 Jahren zum „Meister des Schnappschusses“: Cartier-Bresson (1908-2004) war einer der wichtigsten Fotografen des letzten Jahrhunderts und Mitgründer der legendären Fotoagentur Magnum. Die Spanne der gezeigten Exponate reicht von frühen, vom Surrealismus beeinflussten Fotografien über Porträts bekannter Künstler und Schriftsteller bis hin zu späten Aufnahmen und Reportagen.

Noch bis 18. Februar zeigt das die Ausstellung Was in Italien seinen Anfang nahm, entwickelte sich im Norden Europas zu einer völlig anderen Malerei – mit den Malern Hans Holbein d. Ä. (um 1464-1524) und Hans Burgkmair (1473-1531) als Wegbereitern. Erstmals werden die wichtigsten Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken Holbeins d. Ä. und Burgkmairs in einer Ausstellung zusammengeführt, ergänzt durch Arbeiten weiterer Augsburger Künstler aus der Zeit von etwa 1480 bis 1530 sowie durch bedeutende Werke deutscher, italienischer und niederländischer Meister. Mit rund 180 Kunstwerken aus internationalen Museumssammlungen entsteht ein Überblick über die verschiedenen stilistischen Besonderheiten der Malerei der Renaissance im Norden.

Ebenfalls im sind ab 24. Januar rund 120 Werke von zu sehen. Daumier (1808-1879) gehört zu den größten Zeichnern Frankreichs. Als genauer Beobachter und streitbarer Zeitgenosse machte er sich im politischen Paris des 19. Jahrhunderts vor allem mit seinen Karikaturen einen Namen. Er wurde so zum Gewissen einer von sozialen und politischen Umbrüchen und einem tiefgreifenden Wandel gekennzeichneten Epoche. Gezeigt wird die ganze Breite des Gesamtwerks des Künstlers mit Lithografien, Zeichnungen und Skulpturen sowie zwei Gemälden.

Ab dem 20. März widmet das auch (1867-1945) eine umfassende Ausstellung. Kollwitz wählte Druckgrafik und Zeichnung als ihre wesentlichen Medien und fand darin zu einer eigenständigen Bildsprache, die existenziell menschliche Fragen und Themen behandelte. Die Ausstellung präsentiert aus dem Museumsbestand sowie aus führenden Kollwitz-Sammlungen mehr als 110 Arbeiten auf Papier, Plastiken und frühe Gemälde der Künstlerin.

Die befasst sich ab 29. Februar mit der Frage, welchen tiefgreifenden Einfluss der, entstanden in der New Yorker Bronx der 1970er Jahre, auf Kunst und Kultur der Gegenwart hat. In der interdisziplinären Schau sind über hundert Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Videos und Exponate zu sehen. Die Arbeiten stammen von internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Arthur Jafa (geb. 1960), Virgil Abloh (1980-2021), Gordon Parks (1912-2006), Monica Ikegwu (geb. 1998) und Hank Willis Thomas (1976). Dabei beleuchtet die Ausstellung brandaktuelle gesellschaftliche Themen wie Identität, Rassismus, Feminismus und Empowerment.

Mit Pablo Picasso (1881-1973) und Max Beckmann (1884-1950) stellt das zwei Schlüsselfiguren der modernen Malerei gegenüber. Die beiden Künstler haben sich nie getroffen. Aber sie kannten die Werke des jeweils anderen. Während Beckmann Picasso seinen Erfolg neidete und sich an ihm abarbeitete, urteilte der Spanier über den Deutschen: „Er ist sehr stark!“ Das Sprengel Museum konfrontiert Hauptwerke der beiden Künstler miteinander und findet auf ihren Lebenswegen erstaunliche Parallelen. Die ist ab 17. Februar in Hannover zu sehen. Zuvor wurde sie in Wuppertal gezeigt.

Diein Bonn setzt ab 8. März einen der weltweit renommiertesten Architekten in Szene: den japanischen Architekten Kengo Kuma, der unter anderem das Olympiastadion in Tokio 2020 entworfen hat. Die Ausstellungshalle präsentiert unter dem Titel rund zwei Dutzend Modelle seiner bedeutendsten Gebäude.

Das Kölner lädt ab 15. März zu einer Reise ins Paris des Jahres 1874 ein: Denn hier fand vor knapp 150 Jahren vom 15. April bis 15. Mai die erste Ausstellung der später weltberühmten Impressionisten wie Degas, Morisot, Monet, Renoir und Sisley statt. Die Ausstellung zeigt am Beispiel von rund 100 Gemälden, warum und wie sich diese Kunstrichtung durchsetzte.

Mit wichtigen Wegbereitern der abstrakten Malerei befasst sich ab 16. März die in Düsseldorf. Unter dem Titel zeigt sie in einer Doppelausstellung bis 11. August Werke des gebürtigen Russen Wassily Kandinsky (1866-1944), Mitbegründer des legendären „Blauen Reiters“, und der Schwedin Hilma af Klint (1862-1944). Präsentiert werden rund 120 Ölgemälde, Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen.

Unter dem Titel „Please Touch!“ zeigt der ab 22. Februar eine Ausstellung mit Werken des englischen Bildhauers (geb. 1948). In der Schau stehen die taktilen Reize seiner Skulpturen im Zentrum. Craggs zentrales Anliegen ist es, die materielle Welt zu erforschen und ihre Möglichkeiten aufzudecken.