Neues Geld für Grünen Klimafonds – Beobachter üben Kritik

Auch in den kommenden Jahren sollen für Entwicklungsländer Milliardenbeträge für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung stehen. Bei einer Geberkonferenz für den Grünen Klimafonds am Donnerstag in Bonn sagten 25 Länder insgesamt mehr als 9,3 Milliarden US-Dollar zu. Mit diesem Geld sollen Projekte im Zeitraum zwischen 2024 und 2027 finanziert werden, die den Menschen in den besonders von der globalen Erwärmung betroffenen Regionen das Leben erleichtern sollen.

Laut Angaben der Bundesregierung nahm der Green Climate Fund seit seiner Gründung 2010 rund 19 Milliarden Euro ein. Damit seien 228 Projekte unterstützt worden, von denen rund eine Milliarde Menschen profitiert hätten. Zur Zielgruppe gehören etwa Kleinbäuerinnen in Kambodscha, die mit klimaangepassten Anbaumethoden ihre Ernte steigern können. Fischer in Vanuatu erhalten Hilfe für einen effektiven Küstenschutz. In Madagaskar unterstützt der Fonds die Menschen dabei, Wälder zu schützen und wieder aufzuforsten.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach in Bonn von einem Zeichen der Solidarität: „Im Kampf gegen den Klimawandel steht die Welt zusammen.“ Die Klima-Staatsskretärin im Auswärtigen Amt Jennifer Morgan sagte, der Fonds solle mit dazu beitragen, eine „klimafreundliche Welt der erneuerbaren Energien“ aufzubauen.

Deutschland hatte bereits im Vorfeld der Geberkonferenz zwei Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds zugesagt. Rund dreiviertel der Geberländer hätten ihren Beitrag im Vergleich zur letzten Finanzierungskonferenz 2019 erhöht, drei Staaten – Dänemark, Irland und Liechtenstein – gar verdoppelt, hieß es. Fünf Staaten kündigten den Angaben zufolge an, nach der Konferenz Mittel für den Fonds zuzusagen. Dazu gehören die USA und Schweden.

An dem Treffen in Bonn nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten teil, unter anderem der Premierminister der Cook Islands, Mark Brown. Er betonte, dass etwa in der Pazifikregion extreme Wetterereignisse immer mehr zunähmen.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zeigte sich enttäuscht vom Ergebnis der Geberkonferenz. Das Ergebnis sei niedriger ausgefallen als vor vier Jahren: 2019 waren es knapp 10 Milliarden US-Dollar gewesen. „Gerade, dass Länder wie Japan und Norwegen ihre Beiträge sogar reduziert haben, ist beschämend“, sagte Germanwatch-Referent David Eckstein. „Für die Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist dies ein schlechtes Signal.“

In Dubai wird die Staatengemeinschaft zwischen dem 30. November und 12. Dezember über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 beraten. Der Grüne Klimafonds gilt in diesem Zusammenhang als ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.