Neuer Potsdamer Garnisonkirchturm eröffnet

Nach fast sieben Jahren Bauzeit ist am Donnerstag der neue Potsdamer Garnisonkirchturm mit einem Festakt eröffnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte bei der Feier vor rund 120 geladenen Gästen, der Weg bis zum Wiederaufbau des Turms sei lang und kompliziert gewesen und bleibe umstritten. „Der Ort konfrontiert uns mit seiner, mit unserer Geschichte“, sagte der Bundespräsident laut vorab verbreitetem Redemanuskript. In der 1968 von der DDR abgerissenen einstigen preußischen Militärkirche hatten die Nationalsozialisten 1933 den „Tag von Potsdam“ gefeiert.

Ab Freitag soll der Turm mit einer Dauerausstellung zur Geschichte für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das Bauwerk soll laut dem Programmvorstand der kirchlichen Trägerstiftung, Jan Kingreen, zugleich Kirche, Aussichtspunkt, kritisches Museum und Bildungsort sein. Die historische evangelische Garnisonkirche brannte 1945 nach einem Luftangriff aus.

Der neue Turm wurde nach Stiftungsangaben aus rund 2,4 Millionen Ziegelsteinen errichtet und folgt in der äußeren Gestalt weitgehend der Architektur des historischen Barockbaus. Die Innenräume wurden modern gestaltet. Die Kosten von rund 42,5 Millionen Euro wurden laut Stiftung mit rund 25 Millionen Euro Bundesmitteln, fünf Millionen Euro kirchlichen Mitteln sowie Spenden und anderen Zuschüssen finanziert.

Die Bauarbeiten laufen seit Herbst 2017. Die vollständige Fertigstellung des derzeit knapp 60 Meter hohen Bauwerks, dem noch die rund 30 Meter hohe Turmhaube fehlt, wird 2026 erwartet.