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Neuer Platz für Berliner “Trostfrauen”-Mahnmal

Für das „Trostfrauen“-Mahnmal in Berlin-Moabit in Erinnerung an die Opfer sexueller Gewalt im Zweiten Weltkrieg ist jetzt ein neuer Standort gefunden worden. Es soll Ende September auf die öffentlich zugängliche Fläche einer Mietergenossenschaft in der Unionsstraße 8 umziehen, wie die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), am Dienstag mitteilte. Der neue Standort liegt demnach nur rund 100 Meter vom bisherigen Standort entfernt. An diesem wird das Denkmal nach einem Gerichtsbeschluss noch bis zum 28. September geduldet.

Wie Remlinger mitteilte, hat das Bezirksamt die Verwaltungspraxis zur Sondernutzung von Kunst im öffentlichen Raum geschärft. Damit werde die maximale Genehmigungsdauer für Kunstwerke im öffentlichen Raum auf zwei Jahre festgeschrieben.

Hintergrund ist ein juristischer Streit um den Verbleib des Denkmals. Das Verwaltungsgericht Berlin hatte Mitte April entschieden, dass die Friedensstatue „Ari“ bis zum 28. September stehen bleiben darf. Bis dahin sollte das zuständige Bezirksamt Mitte über den künftigen Umgang mit temporärer Kunst im Stadtraum entscheiden.

Der Initiator des Mahnmals, der Korea-Verband, hatte sich vor Gericht gegen die Aufforderung des Bezirksamtes gewehrt, die Statue zu entfernen. Vorangegangen waren seit 2020 jeweils zeitlich begrenzte Genehmigungen.

Das Mahnmal ist auch außenpolitisch umstritten. Es ist eine Nachbildung einer im südkoreanischen Seoul vor der japanischen Botschaft aufgestellten Skulptur. Sie erinnert an die Verschleppung und Zwangsprostitution unzähliger koreanischer Frauen durch japanische Soldaten.