Neuer Masterstudiengang „MusikPlus“ an Musikhochschule Lübeck

Zum Wintersemester 2024/25 startet an der Musikhochschule Lübeck (MHL) der neue Masterstudiengang „MusikPlus“. Er sei Teil des gleichnamigen Maßnahmenpakets, mit dem die MHL und das Bildungsministerium Schleswig-Holstein dem Mangel an Musiklehrkräften an Grundschulen begegnen wollen. Der Bedarf an Neuanstellungen liege laut Bildungsministerium für den Zeitraum 2021 bis 2032 bei 973 Personen, lediglich 65 Personen werden an den schleswig-holsteinischen Hochschulen ausgebildet. Bewerbungen sind noch bis zum 1. Mai möglich.

„Die Musikhochschule ist ein starker Motor gegen den Fachkräftemangel im Fach Musik. Mit ‚MusikPlus‘ eröffnet sie neuen Zielgruppen einen Einstieg in den Lehrkräfteberuf“, erklärt die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU) bei einem Pressegespräch am Dienstag. Angesprochen würden Bachelorabsolventinnen und -absolventen, die einen künstlerisch-pädagogischen Abschluss anstrebten und sich zugleich vorstellen könnten, sich über einen Quereinstieg für das Grundschullehramt Musik zu qualifizieren.

Das Programm gehöre zum „Handlungsplan Lehrkräftegewinnung“, den die Landesregierung zusammen mit der „Allianz für Lehrkräftebildung“ aufgelegt hat. Es laufe als Pilotprojekt über einen Zeitraum von fünf Jahren und wird bis 2028 mit jährlich 82.000 Euro vom Land gefördert. Prien: „Das Land gibt weitere 250.000 Euro, sodass ‚MusikPlus‘ zukünftig als regulärer BA- und Masterstudiengang und als Umstiegsmaster (1-Fachstudiengang) ausgebaut werden kann.“

MHL-Präsident Bernd Redmann bezeichnet die Zuwendung als Paukenschlag und als Zukunftsinvestition in unsere Gesellschaft. „Schleswig-Holstein setzt damit auch einen Gegenakzent zu anderen Bundesländern.“ Es habe an der MHL nie eine Ausbildung für das Grundschullehramt gegeben, das werde jetzt nachgeholt. „Es wird kein abgespeckter Gymnasialstudiengang, sondern es geht um pädagogische und didaktische Qualifizierung für Grundschulen“, betont Redmann. Die künstlerische Basis sei bei den Studierenden zuvor gelegt.

Dieses Konzept zum Umstieg im „Doppelfach Musik“ für Grundschulen sei einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal in Schleswig-Holstein. Musik habe dabei einen besonderen Stellenwert, aber auch eine Grundbildung in den Fächern Deutsch und Mathematik gehört zum Studienangebot. „Wir werden die Studierenden so ausbilden, dass sie für ihre spätere Berufspraxis breit aufgestellt sind“, erklärt Annette Ziegenmeyer, die den Studiengang gemeinsam mit der Grundschul-Musikpädagogin Anna Unger-Rudroff entwickelt hat.

Innerhalb von vier Semestern werden die Studierenden auf das Unterrichten vorbereitet. „MusikPlus“-Absolvierende seien künftig sogar doppelt qualifiziert, da sie zusätzlich eine berufsbefähigende Bachelorqualifikation im Bereich „Elementare Musikpädagogik“ (EMP) erwerben würden.

An der MHL, die die einzige Musikhochschule im Land mit derzeit 450 Studierenden ist, werde die künstlerische Ausbildung auf Top-Niveau durchgeführt und außerdem werde eine Breiten- und Nachwuchsförderung zur musikalisch-kulturellen Bildung angeboten. „Musik-Grundschulpädagogik an einer renommierten Musikhochschule studieren zu können, ist ein attraktives Angebot“, betont Prien.