Neue Wohncontainer und größeres Ukraine-Ankunftszentrum
Berlin will mehr Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen schaffen. So soll das Ukraine-Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen in Berlin-Tegel erweitert und bis Ende nächsten Jahres bestehen bleiben. Zudem verständigte sich der Senat am Dienstag auf Standorte in den Bezirken für das neue Wohncontainer-Programm 2.0 zur Unterbringung von Geflüchteten.
Die Notunterkunft im Ukraine-Ankunftszentrum soll bis zum Sommer 2024 durch den Bau von sechs Leichtbauhallen um 1.000 Plätze erweitert werden. Grund sei die anhaltende Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und von Asylbewerbern, teilte die Senatsverwaltung für Integration mit.
Derzeit sind den Angaben zufolge im Ukraine-Ankunftszentrum rund 3.900 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und rund 540 Asylbewerber untergebracht. Wegen der geringen freien Platzkapazitäten in den Regelunterkünften des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sei es schwierig, geflüchtete Menschen aus der Notunterbringung in Tegel in eine Regelunterkunft zu verlegen. In Berlin gibt es den Angaben zufolge Notunterbringungen mit insgesamt etwa 12.000 Plätzen.
Berlins Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) bezeichnete die geplante Erweiterung als „notwendige Reaktion auf die weiterhin dynamische Entwicklung im Ankunftsgeschehen“. Die Erweiterung sei Teil der Bemühungen des Senats, den steigenden Unterbringungsbedarf zu decken und zu verhindern, dass Geflüchtete obdachlos und unversorgt bleiben.
Zudem könnten 2025 und 2026 an den jetzt festgelegten Standorten in den Bezirken Wohncontaineranlagen für Geflüchtete als sogenannte Regelunterkünfte errichtet werden. Kiziltepe betonte, „dieses Programm ist dringend erforderlich, um die Unterbringung von geflüchteten Menschen in den kommenden Jahren zu gewährleisten“. Geflüchtete müssten immer länger in den Regelunterkünften leben, weil sie auf dem angespannten Wohnungsmarkt keine geeigneten Wohnungen finden. „Das Programm trägt dazu bei, die Notunterbringung zu reduzieren und später aufzulösen“, sagte die SPD-Politikerin.
Nach derzeitiger Schätzung könnten in den neuen Wohncontaineranlagen bis zu 6.130 Plätze entstehen. Davon seien 3.070 Plätze in Containern, die angekauft werden, weitere 2.510 Plätze in angemieteten Wohncontainern. Die Containeranlagen würden mehrgeschossig „in Wohnheimstruktur“, eingeschossig oder dreigeschossig „in Appartementstruktur“ errichtet. Alle Standorte seien sorgfältig auf ihre Eignung geprüft worden.