Die Geschichte der „Goldenen Bulle“ ist ab sofort unter „www.die-goldene-bulle.de“ in einer Online-Ausstellung zu sehen. Unter dem Titel „Die Goldene Bulle. Einheit und Eigensinn“ würden Entstehung und Bedeutung des ersten Verfassungsdokuments des Heiligen Römischen Reiches und des späteren Deutschlands vermittelt, teilte die Universität Augsburg am Montag mit. Der dortige Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte hat die digitale Schau gemeinsam mit dem Historischen Museum der Pfalz Speyer konzipiert.
In der „Goldenen Bulle“, die seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört, legten Kaiser Karl IV. und die Kurfürsten im Jahr 1356 nach langem Streit fest, wie der König in Deutschland gewählt werden sollte, hieß es in der Mitteilung weiter. Regieren sollte, wer von den Kurfürsten mit Mehrheit gewählt worden war. „Die Goldene Bulle wurde zu einer Grundlage für wichtige politische Entscheidungsverfahren in der deutschen Geschichte“, sagte Martin Kaufhold, Ordinarius für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Augsburg, der an der Ausstellung mitgewirkt hat.
In sieben Kapiteln zeichnet die Ausstellung anhand von 21 Objekten die Hintergründe, die Entstehung und den Inhalt der Goldenen Bulle nach. Ausgangspunkt ist ein Animationsfilm. Die Ausstellung sei für mobile Endgeräte optimiert und richte sich insbesondere an Studierende, Schüler sowie an Lehrkräfte. Die Online-Ausstellung soll in den kommenden Jahren immer wieder mit neuen Inhalten wie verschiedenen Medien erweitert werden.