Neue Klopstock-Ausstellung in Halberstadt

Das Gleimhaus in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) zeigt zum 300. Geburtstag des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) eine Ausstellung über „Klopstock und die Freundschaft“. Der Dichter sei ein Praktiker und Theoretiker der Freundschaft gewesen, sagte der Literaturwissenschaftler und Vorsitzende des Klopstock-Vereins, Christian Soboth, am Samstag bei der Eröffnung der Schau. Der Schriftsteller habe Freundschaften gepflegt, nicht immer als Gleicher unter Gleichen, nicht selten als seiner Meinung nach Erster unter Gleichen.

Klopstock habe Freundschaft als ein komplexes, dynamisches Netzwerk im Vollzug betrachtet und als Netzwerken betrieben, sagte Soboth weiter. Der Dichter stehe in einer bis in die Antike reichenden Tradition der poetischen Freundschaftspflege und des literarisierten Nachdenkens darüber.

Klopstock wurde am 2. Juli 1724 in Quedlinburg geboren. In der Ausstellung wird auch ein Blick auf das Nachwirken des Bildes von Klopstock als Freund geworfen. Deutlich werde dabei, dass der Dichter Teil einer großen Freundschaftsbewegung gewesen sei, hieß es. Klopstock habe für die Literaturentwicklung der Aufklärung im deutschsprachigen Raum prägend gewirkt. Er gilt als wichtiger Vertreter der Empfindsamkeit.

Zur Ausstellung wird den Angaben zufolge ein Begleitprogramm geboten. Unter anderem gibt es Vorträge, Lesungen und Veranstaltungen zur Klopstock-Rezeption im 20. Jahrhundert.