Neue “Flood Check App” soll Hochwasser-Vorsorge in NRW verbessern
Als Konsequenz aus der schweren Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 startet das Land Nordrhein-Westfalen ein neues Vorsorge-Instrument. Mithilfe der neuen „Flood Check App“ sollen die Bürgerinnen und Bürger künftig das Überflutungsrisiko für ihr Zuhause ermitteln können. Die am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellte App ist für Android- und Apple-Geräte in den jeweiligen Appstores verfügbar.
Die Flood Check App wurde von den Wasserverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband entwickelt und ist in den Ruhrgebietsstädten Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten schon seit längerem nutzbar. In den kommenden neun Monaten soll App komplett landesweit einsetzbar sein. In dieser Zeit „füttern“ die Städte und Gemeinden die App mit Daten. Dann wird bei Eingabe der Adresse für jeden Wohnort im Land das Risiko für Hochwasser angegeben.
Für das Angebot stellt das Land NRW rund 300.000 Euro aus dem nach der Flutkatastrophe aufgelegen Wiederaufbaufonds bereit. Kommunal- und Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) sprach am Mittwoch zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung von einem „Starkregenschutz aus der Hosentasche.“
Von Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen im Juli 2021 waren vor allem NRW und das benachbarte Rheinland-Pfalz betroffen. Allein in NRW kamen 49 Menschen ums Leben. Es war die bisher größte Naturkatastrophe in der Geschichte des Bundeslandes.
Für den Wiederaufbau wurden laut NRW-Ministerin Scharrenbach zum Stand 30. September für private Haushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft 839 Millionen Euro bewilligt. Davon seien bisher 687 Millionen Euro und damit über 80 Prozent ausbezahlt worden. Die Flutkatastrophe habe gezeigt, wie wichtig Prävention und Eigenvorsorge sei, betonte die Ministerin.
Die App bewerte deshalb nicht nur das Hochwasserrisiko für den jeweiligen Wohnort, hieß es. Sie gebe auch Verhaltenshinweisen und Empfehlungen zur Verbesserung des Gebäudeschutzes. „Der Starkregen- und Hochwasser-Check für das eigene Zuhause hilft, das persönliche Risiko mit Daten und Fakten sicherer einzuschätzen“, machte Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) deutlich: „Damit stärken wir in der Bevölkerung das Bewusstsein für mögliche Hochwassergefahren und geben gleichzeitig Hilfe zur Vorsorge an die Hand.“
Die „Flood Check App“ kann für iOS (EGLV FloodCheck) und Android (Flood-Check) in den jeweiligen App-Stores kostenfrei heruntergeladen werden und gibt nach dem landesweiten Roll Out das Risiko für alle Regionen an. Das Tool ist ebenso im Internet unter https://floodcheck.net/ abrufbar.