Neue Domherrin im Domkapitel zu Meißen

Als zweite Frau in der mehr als 1.000-jährigen Geschichte des Domkapitels Meißen ist die Kunsthistorikerin Andrea Sander als Domherrin berufen worden. In ihr Amt eingeführt wurde Sander am Reformationstag in einem Festgottesdienst durch den Dompropst und früheren Superintendenten Andreas Stempel und Senior Hans-Peter Hasse, wie das Hochstift Meißen am Dienstag mitteilte. Die Predigt hielt der sächsische Landesbischof Tobias Bilz.

Die promovierte Kunsthistorikerin ist nach Angaben des Hochstifts am Landesamt für Denkmalpflege Sachsen in Dresden tätig. Als Gebietsreferentin betreue sie derzeit die Stadt Zwickau und sei am Wiederaufbau des Residenzschlosses Dresden beteiligt.

Dem Dom zu Meißen sei die neue Domherrin auch familiär verbunden, hieß es weiter. Ihr Vater, der frühere sächsische Landeskonservator Heinrich Magirius (1934.2021), war ebenfalls Domherr und habe langjährig und maßgeblich die denkmalpflegerischen Angelegenheiten für den Dom zu Meißen und das Hochstift Meißen mitgeprägt.

Die Ernennung eines Domherrn oder einer Domherrin in Meißen erfolgt den Angaben zufolge durch den Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der Stiftsherr des Domkapitels ist. Bischof Tobias Bilz wählte demnach Andrea Sander aus drei Personalvorschlägen aus, die das Domkapitel ihm unterbreitet hatte.

Die erste Frau in dem Amt ist die sächsische Oberlandeskirchenrätin Carmen Kuhn. Sie wurde im Mai dieses Jahres als erste Domherrin des Meißner Domkapitels eingeführt.