Neubrandenburger gründen „Bündnis für Zusammenhalt“
In Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) hat sich ein „Bündnis für Zusammenhalt“ gegründet. Dem zivilgesellschaftlichen, parteiunabhängigen Bündnis gehören nach eigenen Angaben von Donnerstag neben Bürgerinnen und Bürgern aus Stadt und Region Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen, Gewerkschaften, Vereinen und Politik an. Menschen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern seien eingeladen, sich dem Bündnis anzuschließen.
Menschenverachtende und verfassungsfeindliche Kommentare in sozialen Netzwerken, das Hissen einer Hakenkreuzflagge am Bahnhof sowie der Angriff auf ein 13-jähriges Mädchen hätten Neubrandenburg in diesem Jahr erschüttert, teilte das Bündnis mit. Die gefühlte Spaltung der Gesellschaft, ausbleibende Zivilcourage, zunehmende Angriffe auf Minderheiten und das Einsickern von rechtsextremistischen und rechtspopulistischen Einstellungen in die Mitte der Gesellschaft lasse viele Menschen sprachlos und ohnmächtig zurück. „Mit unserer Initiative wollen wir diesen Menschen eine Stimme geben und diesen Entwicklungen sichtbar entgegentreten“, sagte Vanessa Freund, eine der Erstunterzeichnenden des Bündnisses, laut Mitteilung.
Die Unterzeichnenden hätten sich unter dem Slogan „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir für Demokratie, Vielfalt und Lösungen“ vereint, hieß es. Das Bündnis wolle dazu beitragen, dass in der Gesellschaft wieder stärker auf das Gemeinsame geschaut und zusammengerückt werde statt zu spalten.
Auch die evangelische Pröpstin für die Propstei Neustrelitz, Britta Carstensen, beteiligt sich laut Mitteilung am Bündnis. Von ihr hieß es: „Wir möchten ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wir als Gesellschaft gut zusammenleben und fair kommunizieren. Anstand, Haltung und Achtsamkeit sind dabei unerlässlich.“