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Netzwerk Wohnungslosenhilfe gründet Verein für neue Projekte

Vermittlungs-App, Wohnraumfonds, Genossenschaftsprojekt: Um die Situation von Wohnungslosen zu verbessern, gründet das Münchner Netzwerk Wohnungslosenhilfe an diesem Mittwoch (29. Oktober) einen eigenen Verein. Ziel sei es, dem nationalen „Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit“ in der bayerischen Landeshauptstadt einen „Schub nach vorn“ zu geben, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Thomas König dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben dem Internationalen Bund Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit (IB) unter anderem auch die Diakonie München und Oberbayern, der Katholische Männerfürsorgeverein und die städtische Tochtergesellschaft „Münchner Wohnen“.

Der Verein starte mit einem Zehn-Punkte-Plan, zu dem unter anderem die soziale Wohnraumagentur „MietMachen München gGmbH“ gehöre. Sie solle „mit den großen Bestandshaltern“ von Wohnungen ins Gespräch gehen, um beispielsweise bei sanierungsbedingtem Leerstand Zwischennutzungen zu ermöglichen, erklärte König. „Der Wohnungsmarkt in München ist schwierig, aber es gibt Nischen und Lücken“, so der IB-Regionalleiter Südbayern. Zudem wolle „MietMachen“ auch selbst im Namen von Wohnungslosen als Mieterin auftreten – damit die Betroffenen durch diese „Bürgschaft“ bei Vermietern überhaupt eine Chance bekämen.

Des Weiteren denke der Verein über ein genossenschaftliches Wohnprojekt nach, auch ein sozialer Wohnraumfonds zur Finanzierung von sozialverträglichen Wohnungen sei in Kooperation mit der Stadtsparkasse und anderen Geldinstituten im Gespräch. Man wolle mit „kleinen, modellhaften Bausteinen zeigen, dass sich auf dem Wohnungsmarkt etwas bewegen lässt“, erklärte König. Trotzdem halte er das Ziel des Nationalen Aktionsplans, nämlich die Überwindung von Wohnungslosigkeit bis 2030, aktuell nicht für erreichbar, weil es beim Wohnungsbau nicht schnell genug voran gehe.

Das Netzwerk Wohnungslosenhilfe ist ein Zusammenschluss von Trägern der Wohnungslosenhilfe und verschiedener Sozialinitiativen. Es sei dem Bündnis, das auch von der Landeshauptstadt München unterstützt wird, seit 2016 gelungen, beim Thema „Wohnungslosigkeit“ ein größeres Bewusstsein im wohlhabenden München herzustellen, so König. Mithilfe des Vereins wolle man die Arbeit für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen künftig noch wirkungsvoller fortsetzen. (3361/28.10.2025)