Journalisten vergeben Negativpreis an Dresdner Kunstsammlungen
Die Landespressekonferenz Sachsen vergibt den Negativpreis „Tonstörung“ in diesem Jahr an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Kritisiert würden damit „Erschwernisse bei der Berichterstattung rund um die Kunstsammlungen“, erklärte der Vorstand der Landespressekonferenz am Donnerstag. Vor allem bei Presseanfragen im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe 2019 sei eine „mangelnde Kommunikationsbereitschaft“ aufgefallen.
Unter anderem sei der Pressesprecher oft nur schlecht erreichbar gewesen. Zudem seien Anfragen „teilweise gar nicht oder nur ausweichend beantwortet“ worden, hieß es. Aus der Motivation, dass der Kunstdiebstahl – obwohl einer der größten in Deutschland seit Jahrzehnten – kein Thema mehr sein könne und stattdessen doch längst „positive“ Nachrichten angebracht seien, sei kein Hehl gemacht worden.
Außerdem hätten Journalistinnen und Journalisten bei Recherchen zu anderen Themen der SKD zuletzt ebenfalls Einschränkungen wahrgenommen. Dazu gehörte die Bitte seitens der SKD um Textvorlage vor einer Medienveröffentlichung. Zudem hätten Direktoren der einzelnen Museen nur in Begleitung der SKD-Pressestelle Auskünfte geben sollen. Dies sei „ein eigentümliches Verständnis von Pressefreiheit“, hieß es.
Den Negativpreis vergibt die Landespressekonferenz seit 2006.