Negativpreis für Genderverbot an sächsischen Schulen

Wegen des Genderverbots an sächsischen Schulen hat der DGB Sachsen dem sächsischen Kultusminister Christian Piwarz (CDU) einen sogenannten Ungleichstellungspreis verliehen. Piwarz habe den Negativpreis am Montagabend im Gewerkschaftshaus Dresden persönlich in Empfang genommen, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund in der Landeshauptstadt mit. Der erstmals vergebene Ungleichstellungspreis solle sichtbar machen, wer besonders stark gegen die Gleichstellung arbeite und wo Ungleichheit und Diskriminierung real praktiziert würden, erklärte die sächsische DGB-Vize Daniela Kolbe.

In ihrer Laudatio nannte die sächsische Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wisssenschaft (GEW), das Genderverbot an sächsischen Schulen „ein fatales Signal“. Denn es bestrafe eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler. Dabei habe es nie eine Notwendigkeit für dieses Verbot gegeben: „Die Schulen haben angesichts von Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall ganz andere Probleme und Herausforderungen.“

Das sächsische Kultusministerium hatte das Genderverbot an Schulen 2023 erlassen. Piwarz erklärte dazu am Montagabend, wer Genderzeichen verwende, baue zusätzliche sprachliche Hürden auf. Sprache müsse aber klar, verständlich und respektvoll sein,

Laut DGB Sachsen wurde der Preis erstmals im Rahmen der Dresdner Gleichstellungswoche vergeben. Dazu seien 20 Vorschläge eingereicht worden. Die Auswahl des Preisträgers erfolgte durch eine Jury, die aus Vertreterinnen der DGB-Gewerkschaften bestand.