Der NDR-Rundfunkrat hat sich am Freitag mit den Auswirkungen des zum 1. Dezember in Kraft tretenden Reformstaatsvertrags auf die Angebote des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und auf die Gremienarbeit befasst. NDR-Intendant Hendrik Lünenborg kündigte an, in allen Online-Angeboten würden von Dienstag an Audio und Video an zentraler Stelle stehen, zugleich werde vermehrt zu Textangeboten privater Medien verlinkt. Klaus Sondergeld, Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), die für die ARD die Tätigkeiten der Aufsichtsgremien koordiniert, berichtete, die GVK werde zur Gremienvertreterkonferenz (GVK neu) und erhalte erstmals gesetzlich formulierte Aufgaben.
Sondergeld betonte, die Bedeutung der Gremien werde durch den Reformstaatsvertrag gestärkt. Dadurch, dass es künftig gesetzlich formulierte Aufgaben gebe, dürfte die Gremienarbeit allerdings auch mehr als bisher in den Fokus von Kritikern geraten. Der Rundfunkrat beschloss, seinen Vorsitzenden Nico Fickinger als Mitglied und Anja Kramer als stellvertretendes Mitglied in die GVK neu zu entsenden.
Juliane von Schwerin, verantwortlich für die kommenden NDR-Ausgaben des Fernsehmagazins „Klar“, kündigte an, mit Tanit Koch präsentiere eine „erfahrene und mutige Journalistin“ die künftigen, vom NDR produzierten Ausgaben. NDR und Bayerischer Rundfunk (BR) hatten das Reportagemagazin im April gestartet. Am 17. September hatte der NDR mitgeteilt, dass beide Sender das Format fortsetzen wollen, dass aber künftig nur noch die vom BR verantworteten Ausgaben von Julia Ruhs moderiert würden. Zwei Tage später verkündete er, dass die ehemalige „Bild“-Chefredakteurin Koch die NDR-Ausgaben moderieren werde.
Von Schwerin sagte, die „Klar“-Redaktionen bei NDR und BR würden autark arbeiten. Die redaktionelle Betreuung einzelner Folgen werde wechseln, um viele Perspektiven abzubilden. Sowohl NDR als auch BR wollen die in der Mediathek zu sehenden Folgen auch linear in ihren dritten Programmen ausstrahlen, wobei jeder Sender auch die Folgen des anderen Senders zeigen werde.