Nawalny-Witwe: Putin ist Satanist

Spätestens seit Beginn des Ukraine-Krieges vor zwei Jahren gilt der russische Präsident Wladimir Putin im Westen als brutaler Despot. Aber ist er auch ein Satanist?

Mit drastischen Worten hat die Witwe von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny den russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Freigabe des Leichnams aufgefordert. In einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft griff Julia Nawalnaja dabei auch religiöse Aspekte auf. So warf sie Putin, der sich in der Öffentlichkeit gerne als praktizierender orthodoxer Christ zeigt, Heuchelei vor. „Kein echter Christ könnte das tun, was Putin mit Alexej macht“, sagte die 47-Jährige. Selbst nach seinem Tod werde der Körper als Geisel gehalten. Das sei nicht einmal Hass – „es ist Satanismus“.

Die öffentlichen Glaubensbezeugungen des Staatschefs bezeichnete Nawalnaja als „Fake“. Wahrer Glaube beschränke sich nicht auf das medienwirksame Küssen von Ikonen. „Es geht um Barmherzigkeit, um Erlösung“, betonte sie. An Putin gerichtet sagte die Witwe: „Geben Sie uns den Leichnam meines Mannes.“ Dieser habe ein menschliches Begräbnis verdient, nach christlich-orthodoxer Sitte.

Der prominente Widersacher des russischen Präsidenten starb vergangene Woche in einem sibirischen Straflager. Die genauen Umstände sind Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Einige Stimmen aus dem Umfeld Nawalnys gehen gar von einer gezielten Tötung aus. Der Aktivist mit guten Kontakten zu westlichen Regierungskreisen saß seit 2021 in Haft. Mehrere Gerichte in Russland hatten in fragwürdigen Prozessen langjährige Freiheitsstrafen gegen ihn verhängt – unter anderem wegen Extremismus. Insgesamt sollte er mehrere Jahrzehnte hinter Gittern verbringen.