Nationalratspräsident von Pogromgedenken in Wien ausgeschlossen
Einer der höchsten Repräsentanten Österreichs will an einem Schoah-Gedenken teilnehmen. Doch die Studierendenunion lässt ihn nicht durch. Sie werfen ihm Glorifizierung der ehemaligen Täter vor.
Jüdische Studierende haben dem Österreichischen Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) die Teilnahme an einem zentralen Schoah-Gedenken in Wien verweigert. Wie die Gruppe Jüdische österreichische Hochschüler:innen am Freitag auf der Plattform X mitteilte, wurde Rosenkranz von den Demonstrantinnen und Demonstranten daran gehindert, einen Kranz zum Gedenken am Judenplatz niederzulegen. Der FPÖ-Politiker habe daraufhin mit der Räumung des Platzes durch die Polizei gedroht.
Ein von der Gruppe auf X geteiltes Video zeigt die Diskussion mit dem Nationalratspräsidenten, dem die Demonstranten unter anderem eine Glorifizierung ehemaliger österreichischer NS-Täter vorwarfen. “Bislang hat Rosenkranz immer den Tätern der Shoah gedacht, nie den Opfern”, erklärte der ehemalige Vorsitzende der European Union of Jewish Students, Bini Guttmann, ebenfalls auf X. Sein Versuch, das Gedenken an den 9. November zu “missbrauchen”, sei ein Schlag ins Gesicht der Überlebenden gewesen. Deshalb habe man sich ihm entgegengestellt.