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Nam June Paik Award 2026 geht an Bildhauer Michael Beutler

Der Bildhauer und Installationskünstler Michael Beutler bekommt den Kunstpreis Nam June Paik Award 2026 der Kunststiftung NRW. Er erhält die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für eine großangelegte Installation in der historischen Villa des Kunstmuseums Gelsenkirchen, wie die Kunststiftung am Dienstag in Düsseldorf erklärte. Beutler werde die Villa in eine mehrstöckige Werkstatt verwandeln, in der Altpapier zu skulpturalen Objekten verarbeitet wird. Die Preisverleihung findet im April 2026 im Kunstmuseum Gelsenkirchen statt, dabei wird auch ein
Förderpreis vergeben.

Beutlers Entwurf für die historische Villa habe die Jury überzeugt. Papier sei nicht nur ein besonderer Teil des kulturellen Gedächtnisses, sondern auch das Ergebnis handwerklicher Prozesse, die so kaum mehr existieren, hieß es in der Begründung. „Die Erinnerung an die soziale Bedeutung manueller Arbeit als identitätsstiftende Ressource hallt in Gelsenkirchen als ehemaliger Industrie- und Fabrikstadt besonders nach.“

Der Künstler lebt in Berlin und Aachen. Beutler hat den Angaben zufolge an der Städelschule in Frankfurt am Main und an der Glasgow School of Art studiert. Bekannt wurde er durch große Installationen aus einfachen, oft recycelbaren Materialien, die er mit selbstgebauten Werkzeugen bearbeitet.

Als unabhängige Fördereinrichtung Nordrhein-Westfalens vergibt die Kunststiftung NRW ihren internationalen Kunstpreis Nam June Paik Award in der Regel alle zwei Jahre in Kooperation mit wechselnden Museen. Die Auszeichnung erinnert an den US-amerikanischen, aus Korea stammenden Medienkünstler Nam June Paik (1932-2006). Zuletzt wurde die Künstlerin Camille Norment für eine Installation im Skulpturenpark Marl ausgezeichnet.