Nahost-Krieg: Ja zu Israel

Nach dem Angriff auf Israel durch den Iran wächst die Sorge, dass der Nahostkonflikt eskaliert. Unser Autor bleibt trotz aller Kritik dabei: Deutschland muss an der Seite Israels stehen.

Israel-Fahne bei der Demostration in Berlin am 22. Oktober (Symbolbild)
Israel-Fahne bei der Demostration in Berlin am 22. Oktober (Symbolbild)Katharina Körting

Der Angriff Irans auf Israel muss in aller Schärfe verurteilt werden und ist durch nichts zu rechtfertigen. Dem Regime in Teheran, das seit Jahren davon spricht, Israel von der Landkarte zu tilgen, muss klargemacht werden: Wer Israel angreift, um es zu vernichten, der legt sich mit allen an, die zu Israel halten – auch mit den USA. Auch mit Europa. Auch mit Deutschland. Wir stehen an der Seite Israels. Auch und gerade, wenn es hart auf hart kommt. Punkt.

Das ist ein glasklares Bekenntnis zum Existenzrecht Israels. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit geraumer Zeit auch in Israel Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen. Man mag einwenden: Jetzt, da Israel angegriffen wird, ist nicht die Zeit, ausgerechnet darüber zu reden.

Kann man so akzeptieren. Aber nicht wenige Beobachterinnen und Beobachter – auch in Israel selbst – sagen: dass die Lage immer bedrohlicher wird, hat auch damit zu tun, dass unsere Regierung sie nicht in den Griff kriegt.

Landsleute gehen gegen Netanjahu auf die Straße

Allen voran steht Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Kritik. Seit Jahren stehen gegen ihn Prozesse an wegen Korruption. Er hat versucht, Israels Gerichtswesen umzubauen, dass es ihm nicht gefährlich werden kann. Die Menschen gehen gegen den Regierungschef auf die Straße; zuletzt mehr als Hunderttausend (entspräche in Deutschland eine Million). Sie werfen ihm vor, den Gaza-Krieg mit falscher Härte zu managen. Der Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien erscheint ihnen auch wenig hilfreich.

Man kann – man muss! – zu Israel stehen. Und muss mit vielen Israelis gemeinsam die Politik der aktuellen Regierung trotzdem nicht für zielführend halten.