Nahost-Krieg: EU-Kommissar für humanitäre Hilfe fordert Feuerpause

Mehr als drei Monate nach der Gewalteskalation im Nahen Osten hat der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarcic, eine sofortige Waffenruhe zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel verlangt. „Eine neue humanitäre Feuerpause wird gebraucht – jetzt“, sagte er am Dienstag im EU-Parlament in Straßburg.

Die Lage im Gaza-Streifen bezeichnete Lenarcic als „tragisch“. „Die Zahl der Toten und der Anteil von Kindern unter den Opfern ist inakzeptabel. Der Schutz von Zivilisten ist von höchster Wichtigkeit und Israel muss maximale Zurückhaltung üben.“ Der Respekt vor dem humanitären Völkerrecht sei ein Imperativ und unverhandelbar, sagte Lenarcic. Die Hamas forderte der Kommissar auf, alle israelischen Geiseln freizulassen.

Humanitäre Helfer würden Gaza als „unbewohnbaren Ort“ beschreiben. 60 Prozent der Infrastruktur sind Lenarcic zufolge zerstört, 85 Prozent der Menschen sind Vertriebene.

2023 habe die EU mehr als 100 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Gaza geleistet. 2024 werde ein weiteres Paket mobilisiert, kündigte Lenarcic an. Die EU setze sich dafür ein, einen regionalen Flächenbrand zu verhindern und eine Zwei-Staaten-Lösung zu ermöglichen.

Der Konflikt begann am 7. Oktober mit einem massiven Terrorüberfall der Hamas auf Israel. Die israelische Armee bombardierte daraufhin den Gaza-Streifen und drang in das Gebiet ein, um die Hamas zu zerschlagen.