Nachlass von Esther Bejarano geht an Hamburger Forschungsstelle

Der Nachlass der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano geht an die Hamburger Foschungsstelle für Zeitgeschichte. Ihr Nachlass umfasst Dokumentationen, Reden und mehr.

Esther Bejarano überlebte Auschwitz als Akkordeonspielerin
Esther Bejarano überlebte Auschwitz als AkkordeonspielerinImago / epd-bild

Die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) hat den privaten Nachlass der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano (1924-2021) übernommen. Er solle langfristig archiviert und für die Erinnerung künftiger Generationen zugänglich gemacht werden, erklärte die Forschungsstelle.

Die 1924 in Saarlouis als Tochter eines jüdischen Kantors geborene Esther Loewy wurde 1943 von den Nazis nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte als Akkordeonspielerin im „Mädchenorchester“, kam dann ins KZ Ravensbrück, konnte schließlich von einem der sogenannten Todesmärsche fliehen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Bejarano einige Jahre in Israel, bevor sie 1960 mit ihrer Familie nach Deutschland zurückkam und sich in Hamburg niederließ. Dort starb sie am 10. Juli 2021.

Engagiert bis zuletzt

Bejarano engagierte sich bis zuletzt im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus und suchte dabei vor allem das Gespräch mit Jugendlichen, um von den Verbrechen der Nazi-Zeit zu berichten. Ihr Nachlass umfasst den Angaben zufolge Tonaufzeichnungen und schriftliche Dokumentationen ihrer Konzerte, Reden, Schulbesuche, ihres Engagements als Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Briefe, Fotos und weitere persönliche Dokumente.

Die FZH ist eine von der Stadt Hamburg getragene Stiftung und wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Hamburg.