Kritik von UN und EU nach Hinrichtung mit Stickstoff

Nachdem ein Mann in den USA mit Stickstoff hingerichtet wurde, sprechen die Vereinten Nationen und die EU von Folter und einer unmenschlichen Behandlung.

Die Exekution mit der neuen Methode in Alabama hat heftige Reaktionen ausgelöst (Symbolbild)
Die Exekution mit der neuen Methode in Alabama hat heftige Reaktionen ausgelöst (Symbolbild)Imago / Götz Schleser

Nach der erstmaligen Hinrichtung eines Mörders mit Stickstoff in den USA hat UN-Menschenenrechtskommissar Volker Türk sich bedauernd geäußert. Dieses bislang unerprobte Verfahren könne die Kriterien von Folter oder unmenschlicher Behandlung erfüllen, erklärte er  in Genf. Zugleich rief er alle Staaten zu einem Verzicht auf die Vollstreckung der Todesstrafe und zu deren endgültiger Abschaffung auf, da sie mit dem Grundrecht auf Leben unvereinbar sei.

Hinrichtung mit Giftspritze scheiterte 2022

Auch die EU kritisierte die Exekution des 58-jährigen Kenneth Eugene Smith, der nach einem gescheiterten Hinrichtungsversuch im November 2022  im US-Bundesstaat Alabama mittels einer Gasmaske erstickt wurde.

Der Chefsprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes, Peter Stano, sagte, die Todesstrafe sei „ein Verstoß gegen das Recht auf Leben und die ultimative Verweigerung der Menschenwürde“. Er verwies auf mögliche Justizirrtümer; bis heute seien in den Vereinigten Staaten 196 unschuldige Menschen aus der Todeszelle entlassen worden.