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Nach Familienunternehmern – BKU bekräftigt Position zur AfD

Ein Drama in mehreren Akten: Nach den Familienunternehmern bekräftigt auch der Bund Katholischer Unternehmer erneut seine Ablehnung der AfD. Die Positionen hatten für Wirbel gesorgt. Der BKU äußert seinerseits auch Kritik.

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) hat erneut seine inhaltliche Ablehnung der AfD bekräftigt und gleichzeitig Offenheit für den Dialog angemahnt. Eine kritische und argumentative Auseinandersetzung mit den Positionen der Partei sei kein Zeichen für deren Unterstützung, sondern drücke vielmehr die Bereitschaft des Verbandes aus, “diese Partei argumentativ zu stellen, um ihre Wähler und Abgeordneten von dem unbedingten Wert der Menschenwürde und den Prinzipien der Katholischen Soziallehre zu überzeugen”, erklärte der BKU-Vorsitzende Martin Nebeling am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

“In diesem Sinne sehen wir die Kriterien einer kritischen und demokratischen Auseinandersetzung allerdings nach wie vor unbeantwortet, wenn aus sinnvoller inhaltlicher Abgrenzung und wichtigen argumentativen Roten Linien eine grundsätzliche Diskursverweigerung wird”, so Nebeling weiter. Das sei letztlich “Wasser auf die Mühlen der AfD” und drohe, ihren Zuspruch in der Bevölkerung sogar noch zu erhöhen.

Nebeling reagierte auf ein neuerliches Statement der Verbandsvorsitzenden der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann. Sie hatte vergangene Woche erklärt, sie wolle “kein Kontaktverbot” zur AfD, und war dafür öffentlich kritisiert worden. Hintergrund war die Einladung von AfD-Abgeordneten zu einem parlamentarischen Abend des Verbandes.

In ihrer Erklärung am Sonntag bezeichnete Ostermann diese nun als Fehler; sie habe nicht zu dem geführt, was der Verband beabsichtige. “Wir müssen andere Wege der Auseinandersetzung finden, wie wir der AfD kritisch begegnen und gleichzeitig deutlich machen können, wofür wir stehen”, heißt es in dem vom Verband auf Sozialen Medien verbreiteten Statement. Sie bedauere, dass auch durch Äußerungen der AfD zur Sache, der Eindruck entstanden sei, dass der Wirtschaftsverband die Partei stärken wolle.

Der BKU hatte sich am Mittwoch zunächst hinter die Familienunternehmer gestellt und ihre Position gegen eine Blockadehaltung geteilt. Bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), in dem der BKU Mitglied ist, hatte es dafür am Wochenende Kritik gegeben. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp bezeichnete die Erklärung als “politischen Leichtsinn”.

In seiner aktuellen Stellungnahme schreibt Nebeling, er nehme die Kritik ernst und werbe weiter für einen gemeinsamen Dialog mit Mitgliedern aus Politik, Gesellschaft und Kirche. Gleichzeitig kritisiert er, dass es eine ähnliche Diskussion nicht über den Umgang mit der Partei Die Linke gebe. “Wenn die Linke fordert, Reiche zu erschießen, sorgt uns das in gleicher Weise”, betont der BKU-Vorsitzende. Auch von dieser Partei gehe aus Sicht des Verbandes eine Gefahr für die Demokratie aus; dennoch werde sie von anderen Parteien und Vertretern der Zivilgesellschaft nicht als solche behandelt.