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Politischer Druck? US-Sender stoppt Kimmel-Talk

Der US-amerikanische Sender ABC setzt vorläufig die „Jimmy Kimmel Live!“-Talkshow ab. Der Moderator hatte den ermordeten rechten Aktivisten Charlie Kirk in die Nähe der MAGA-Bewegung gerückt.

Die Show von Jimmy Kimmel (re.) und seinem Assistenten Guillermo ist abgesetzt
Die Show von Jimmy Kimmel (re.) und seinem Assistenten Guillermo ist abgesetztImago / Zuma Press Wire

Der zum Unterhaltungskonzern Walt Disney gehörende Fernsehsender ABC hat laut Medienberichten die Late-Night-Talkshow „Jimmy Kimmel Live!“ zumindest vorläufig aus dem Programm genommen. Wie die „New York Times“ berichtet, begründete ABC die Entscheidung nicht. Die „Sequenz von Ereignissen am Mittwoch“ zeige jedoch außerordentlichen politischen Druck durch die Regierung von Donald Trump.

Kimmels Aussagen in seiner Show über die Ermordung des rechten Aktivisten Charlie Kirk am 10. September hatten Trump und dessen Anhänger in ein schlechtes Licht gerückt. Kimmel sagte, die „MAGA-Gang“ versuche, den festgenommenen mutmaßlichen Todesschützen Tyler Robinson als „alles andere als einen von ihnen darzustellen“. MAGA wolle politisches Kapital schlagen.

Motiv des Täters bleibt unbekannt

Die Aussage ließ Verwirrung zurück. Tatsächlich sind die Motive des Täters nicht im Detail bekannt. Die These, er könnte zu den Anhängern von Trump in der „Make America Great Again“-Bewegung (MAGA) sein, empörte konservative Aktivisten. Kimmel stellte zudem infrage, wie sehr Trump Kirks Tod wirklich betrauert.

Der Chef der Kommunikationsbehörde FCC, Brendan Carr, habe in einem konservativen Podcast über mögliche Schritte gegen Disney gesprochen, berichtete die „Washington Post“. Präsident Trump schrieb auf seiner Plattform „Truth Social“, er gratuliere ABC. Der Sender habe „den Mut gehabt, das zu tun, was getan werden musste“.

Die Schauspieler- und Mediengewerkschaft SAG-AFTRA kritisierte den Sender ABC. Unterdrückung der Redefreiheit widerspreche den grundlegenden Rechten aller Menschen.