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Nabu: Tipps gegen Vogelschlag an Fenstern

Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg hat auf den millionenfachen Tod von Vögeln an Fenstern und Glasfassaden hingewiesen. Bis zu 115 Millionen Vögel verunglücken in Deutschland jedes Jahr, weil sie mit Glas kollidieren, wie der Nabu am Montag mitteilte. „In der Architektur- und Baubranche ist leider immer noch nicht bekannt, welch große Probleme Glas für die Vogelwelt darstellt“, sagte der Hamburger Nabu-Vorsitzende Malte Siegert. Besonders gefährlich seien stark spiegelnde Scheiben, transparente Balkon- und Eckverglasungen, gläserne Lärmschutzwände, Wartehäuschen oder Wintergärten.

Transparente Scheiben würden von Vögeln nicht als Hindernis erkannt, hieß es. Stark spiegelnde Scheiben würden Bäume, Büsche oder den Himmel reflektieren und so Lebensraum vortäuschen. Die Kollisionsgefahr lasse sich unter anderem mithilfe von Fenstermarkierungen verringern. Von aufgeklebten Greifvogel-Silhouetten rät der Nabu ab: Sie wirken kaum. Besonders wirkungsvoll seien flächig aufgebrachte Markierungen mit Streifen und Punktraster. Eine reduzierte Innenbeleuchtung verhindere außerdem, dass Vögel vom Licht angezogen auf Fensterscheiben zufliegen.

Wer in Scheibennähe nach der Kollision einen flugunfähigen oder benommenen Vogel findet, sollte ihn in eine Schuhschachtel mit Luftlöchern legen. Der Vogel sollte nicht gefüttert oder mit Wasser versorgt werden. Die Schachtel sollte an einen warmen und ruhigen Ort gestellt werden. Nach zwei bis drei Stunden könne sie draußen geöffnet und der Vogel möglichst im Grünen ausgewildert werden.