Nabu: Kohlmeise bleibt Hamburgs häufigster Wintervogel

Bei der Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) in Hamburg ist die Kohlmeise erneut am häufigsten beobachtet worden. Ihr folgen Amsel, Blaumeise und Haussperling auf den Plätzen zwei, drei und vier, wie der Nabu am Donnerstag mitteilte. Mit durchschnittlich 26 gezählten Vögeln pro Garten liege Hamburg jedoch deutlich hinter dem bundesweiten Mittel. Insgesamt hätten in der Hansestadt rund 2.293 Menschen in 1.621 Gärten und Parks an der Nabu-Aktion teilgenommen und über 42.000 Vögel gezählt.

Im Vergleich zum Vorjahr haben Amsel und Blaumeise den Angaben zufolge die Plätze getauscht. Der Amselbestand sei aber immer noch deutlich niedriger als vor dem Ausbruch des Usutu-Virus im Sommer 2018. Das Virus hatte zu einem Amselsterben in der Stadt geführt. Ein „Hamburger Sorgenkind“ bleibe der Haussperling, der in der Stadt auf der Roten Liste der Brutvögel stehe: Die Zahl von 1,8 Haussperlingen pro Garten in Hamburg (in 25 Prozent der Gärten) sei sehr gering im Vergleich zu Berlin mit knapp acht Vögeln pro Garten (in 66 Prozent der Gärten), hieß es. Bundesweit sei der Haussperling der mit Abstand am häufigsten gezählte Wintervogel.

Im langjährigen Trend seien bei der „Stunde der Wintervögel“ immer weniger Vögel in Hamburg gezählt worden. „Das Artensterben findet sichtbar vor unseren Augen statt“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Die Politik habe ihre Hausaufgaben bisher nicht gemacht, um den Verlust von Lebensräumen und Arten wirkungsvoll zu stoppen. Siegert: „Sie muss endlich mehr tun, um den Erhalt der Biodiversität zu gewährleisten.“ Als mögliche Maßnahmen nannte Siegert die Entsiegelung von Flächen, die naturnahe Pflege von öffentlichen Parks oder die Einrichtung von Ruhezonen für die Natur.

Die nächste Vogelzählung des Nabu findet vom 9. bis 12. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.