Nabu fordert Alternativen für Windräder in Berlin

Der Nabu Landesverband Berlin fordert alternative Lösungen für den Ausbau von Windkraft auf Berliner Gebiet. Der Senat müsse zunächst nach Flächenpotenzialen in anderen Bundesländern suchen, erklärte der Naturschutzbund am Mittwoch. Zudem müssten andere nachhaltige Energien wie Photovoltaik oder leistungsschwächere Windenergieanlagen (WEA) auf Dächern in den Fokus rücken. Wie die Autorinnen und Autoren der am Dienstag von der Senatsverwaltung für Wirtschaft vorgestellten Potenzialstudie zu Windkraftanlagen auf Berliner Gebiet sehe auch der Nabu bei allen Flächen das Risiko von Konflikten, hieß es.

Untersucht wurden in der Studie 31 Flächen mit insgesamt rund 4.300 Hektar. Die Studie spart demnach bestehende Naturschutzgebiete aus. Auch Camping-, Sport- und Erholungsflächen gelten als Tabuflächen, Landschaftsschutzgebiete jedoch nicht. Das wird vom Nabu kritisiert, wie auch zu schmale Pufferzonen um Naturschutzgebiete von 200 Metern.

Der Nabu Berlin-Vorsitzende Rainer Altenkamp erklärte, die Potenzialstudie zeige deutlich, dass das vorgeschriebene Ziel der Bundesregierung auf der Berliner Landesfläche nicht ohne massive Schäden für Natur- und Artenschutz umsetzbar wäre. Priorität müsse deshalb der Dialog mit anderen Bundesländern haben.

Sollte Berlin am Ende wie derzeit vorgesehen 446 Hektar der Landesfläche für WEA ausweisen, müssten demnach stark vorbelastete Flächen wie etwa Gewerbegebiete Vorrang haben. Das Windenergieflächenbedarfsgesetz der Bundesregierung verpflichtet die Länder, einen bestimmten Flächenanteil für die Errichtung von Windrädern auszuweisen.