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Myanmar löst Afghanistan als größter Opium-Produzent ab

Myanmar hat 2023 Afghanistan als weltweit größter Produzent von Opium abgelöst. Die Taliban-Regierung in Kabul war zuletzt gegen Herstellung und Handel mit der Droge vorgegangen. Laut dem am Dienstag in Bangkok veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) produzierte Myanmar in diesem Jahr schätzungsweise 1.080 Tonnen Opium; die Droge ist zur Herstellung von Heroin unerlässlich. 2022 seien es noch 790 Tonnen gewesen.

Mit einem Anteil von 88 Prozent ist die Region Shan demnach das größte Mohnanbaugebiet in Myanmar. Shan macht rund ein Viertel der Fläche Myanmars aus und wird zu einem guten Teil von einer großen Zahl oftmals rivalisierender Milizen und Rebellengruppen beherrscht. Nach Informationen von UNODC ist Shan auch ein Zentrum der Produktion der Droge Metamphetamin.

In Afghanistan ist die Opium-Produktion laut der UN-Organisation nach dem Verbot des Mohnanbaus durch die Taliban im April 2022 um schätzungsweise 95 Prozent auf rund 330 Tonnen zurückgegangen. Der geschätzte Gesamtwert der Opium-Wirtschaft Myanmars beträgt laut UNODC zwischen 1 bis 2,4 Milliarden US-Dollar; das entspreche zwischen 1,7 und 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes 2022.

Die Grenzregion “Goldenes Dreieck” zwischen Myanmar, Laos und Thailand ist seit Jahrzehnten eine Brutstätte illegaler Drogenproduktion und illegalen Drogenhandels, insbesondere von Methamphetamin und Opium.