Auf das Regenbogenkombinat in Cottbus ist am Montagnachmittag mutmaßlich ein Brandanschlag verübt worden. Nach Angaben der Betreiber stand gegen 15.05 Uhr eine Papiertonne an der Hauswand des queeren Zentrums in Flammen. Mitarbeiter hätten versucht, das Feuer zu löschen. Später sei die Feuerwehr dazu gekommen. Die Polizei bestätigte am Dienstag den Vorfall, bei dem demnach auch die Fassade beschädigt wurde.
Brandermittler hätten vor Ort Spuren gesichert, sagte eine Sprecher der Polizeidirektion Süd am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die weitere Ermittlungen habe der Polizeiliche Staatsschutz übernommen. Die politische Wirkung eines solchen Vorfalls an so einem Gebäude sei „nicht zu unterschätzen“, so der Sprecher.
Laut dem Vorstand des CSD Cottbus e.V., Christian Müller, ist der Brand in den aktuellen CSD-Aktionswochen und wenige Tage vor dem geplanten CSD-Umzug in der Lausitzstadt am Samstag „kein Zufall“. Das Regenbogenkombinat sei zudem in der Vergangenheit mehrfach am Eingangsbereich beschädigt und Regenbogenbanner seien abgerissen und beschmiert worden.
Nach Angaben der Initiative Sichere Orte in Südbrandenburg reiht sich der mutmaßliche Anschlag in eine lange Reihe von rechten Angriffen auf alternative Orte in der Region ein. Unter anderem seien zuletzt die Jugendclubs Jamm in Senftenberg und Erebos in Spremberg sowie das Hausprojekt Zelle 79 in Cottbus angegriffen worden. „Dieser Brandanschlag zielt darauf, queeres Leben in Cottbus in die Schranken zu weisen“, sagte der Sprecher der Initiative, der Cottbusser Studierendenpfarrer Lukas Pellio.