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Musikrat sieht musikalische Bildung bedroht

Kein Platz für Musik? Union und SPD möchten Bildung und Kultur fördern. Das begrüßt der Musikrat, findet aber: Die musikalische Bildung dürfe dabei aber nicht zu kurz kommen.

Der Deutsche Musikrat vermisst im Koalitionsvertrag von Union und SPD die Förderung musikalischer Bildung. “Dringender Handlungsbedarf besteht vor allem an Schulen”, warnten der Musikrat und seine musikpädagogischen Mitgliedsverbände am Donnerstag in Berlin. “Qualifizierte Musiklehrkräfte fehlen überall, so dass der Musikunterricht, Musik-AGs und -Ensembles immer öfter ausfallen oder in ihren Stunden reduziert werden.”

Musikalische Bildung trage zu gesellschaftlichem Zusammenhalt, Demokratisierung, Sprachförderung und Diversität bei. Außerdem fördere sie den interkulturellen Austausch. Vom Bund fordert der Musikrat unter anderem mehr Unterstützung für Kinder in prekären Verhältnissen. An die Länder richtet sich der Appell, Musikschulen ausreichend zu fördern und bei der Ganztagsbetreuung an Schulen die Amateurmusik stärker einzubeziehen.

Maßnahmen wie die sofortige Erhöhung des Kinder- und Jugendplans für politische und kulturelle Kinder- und Jugendarbeit oder die Fortsetzung des Bundesprogramms “Kultur macht stark” begrüßt der Verein ausdrücklich. Der Bildung werde im Koalitionsvertrag ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Der Deutsche Musikrat vertritt als Dachverband nach eigenen Angaben die Interessen von rund 16,5 Millionen musizierenden Menschen. Ihm gehören etwa 100 Organisationen und Dachverbände der Musikkultur an, darunter die 16 Landesmusikräte.