Museum in Münster kauft Werk der ukrainischen Malerin Vashchuk

Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt ein Museum in Münster ein Zeichen: Es kauft ein Werk einer ukrainischen Künstlerin, das die Freiheitsbewegung in dem Land thematisiert.

Das Museum für Kunst und Kultur in Münster erwirbt ein Werk der ukrainischen Künstlerin Marta Vashchuk. Die 2016 entstandene Malerei „Verge or White White Snow“ (Rand oder weißer weißer Schnee) werde im Laufe des Jahres in die Sammlung der Gegenwartskunst integriert, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Museumsträger am Mittwoch in Münster mit. Das Werk beziehe sich auf die Maidan-Revolution in Kiew und greife die Themen Zerstörung und Veränderung auf.

„Angesichts des seit zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind Vashchuks Arbeiten von besonderer Relevanz“, erklärte Museumsdirektor Hermann Arnhold. Der Verein der Freunde des Museums habe den Ankauf mit einer finanziellen Unterstützung ermöglicht.

Vashchuk wurde 1975 in Kiew geboren und lebt seit 2022 in Halle an der Saale. In ihrer Kunst setzt sie sich laut LWL mit Fragen über Identitätsbildung, Konflikten und Demokratieprozessen auseinander. „Verge or White White Snow“ symbolisiere mit über 15 Metern Länge den Weg zur Freiheit bei den Maidan-Protesten. Mit dunklen Farbtönen von Rot über Braun reflektiere Vashchuk Gefühle und Ängste in gewalttätigen Zeiten.

Auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew begannen Ende 2013 die mehrwöchigen Demonstrationen für eine engere Anbindung der Ukraine an die EU und für die Demokratie. Sicherheitskräfte versuchten, die Proteste gewaltsam niederzuschlagen und töteten schließlich mehr als 100 Menschen. Am Ende floh der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch nach Russland; das Parlament in Kiew wählte eine neue Regierung und einen Übergangspräsidenten.