Museum Friedland gewinnt Zukunfts-Gut-Preis der Commerzbank-Stiftung

Das Museum Friedland bei Göttingen hat den Zukunfts-Gut-Preis 2024 der Commerzbank-Stiftung gewonnen. Es bekommt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung als Bestplatzierter in der Kategorie Ländlich-kleinstädtischer Raum, wie die Stiftung mit Sitz in Frankfurt a.M. am Freitag mitteilte. In der Kategorie Urbaner Raum kam das Hygienemuseum Dresden auf den ersten Platz. Die jeweils Zweitplatzierten erhalten 10.000 Euro, die Drittplatzierten 5.000 Euro.

Alle sechs Einrichtungen zeichneten sich durch ihr unermüdliches Engagement aus, Menschen im Land durch Kultur zu verbinden, sagte Stiftungs-Vorstand Astrid Kießling-Taskin. Sie förderten Teilhabe, schafften Plattformen für den interkulturellen Dialog und setzen sich aktiv für Vielfalt und Partizipation ein: „Sie sind Vorbilder und Wegweiser für eine Kultur, die die Gesellschaft zusammenführt und damit nicht zuletzt Demokratie fördert.“

Das Museum Friedland werde für seine einzigartige Vermittlungsarbeit ausgezeichnet, die historische und aktuelle Migrationsgeschichten miteinander verbinde, hieß es weiter. Durch kreative und partizipative Formate gelinge es dem Museum, einen intensiven Dialog zwischen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zu fördern und so das Verständnis und die Empathie in der Gesellschaft zu stärken. Die Arbeit des Museums sei „ein herausragendes Beispiel dafür, wie kulturelle Bildung zur gesellschaftlichen Integration beitragen kann“.

Das Museum Friedland wurde im März 2016 im historischen Friedländer Bahnhof eröffnet und zählt bislang etwa 70.000 Besucher. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die wechselvolle Geschichte des benachbarten Grenzdurchgangslagers Friedland. In der bestehenden Dauerausstellung nimmt die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, Vertriebenen und Spätaussiedlern breiten Raum ein. Seit seiner Gründung im Jahr 1945 haben rund 4,5 Millionen Menschen das Lager durchlaufen.

Ein zweites Museumsgebäude befindet sich im Bau. Es soll vor allem die jüngere Geschichte der Migration nach Deutschland über Friedland seit 2015 präsentieren. Im Zentrum steht dabei die Ankunft von Asylsuchenden sowie Menschen aus Resettlement- und humanitären Aufnahmeprogrammen im Grenzdurchgangslager.