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Museen wollen Herkunft kamerunischer Kulturgüter erforschen

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK) und das Linden-Museum Stuttgart starten zum 1. November ein Projekt zur Erforschung von kamerunischem Kulturerbe in Deutschland. Untersucht werden Bestände im Linden-Museum Stuttgart, dem Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen mit den Museen in Leipzig und Dresden sowie dem Hamburger Museum am Rothenbaum, teilte das DZK am Mittwoch in Magdeburg mit.

Erforscht werden demnach Kulturgüter von vier kamerunischen Volksgruppen, den Bakoko, Bamum, Duala und Maka. Deren Erbe sei während der deutschen Kolonialzeit (1884-1919) in die Sammlungen gelangt. Ziel des Projekts sei, kulturell zusammengehörige Objekte in den verschiedenen Institutionen zu identifizieren und so ihre Geschichte nachzuverfolgen.

Damit soll auch die Grundlage für eventuelle Rückgaben geschaffen werden, hieß es. Zudem solle aus dem Projekt eine fotografische Datenbank und ein mehrsprachiges Begleitbuch zu den Objekten entstehen, sowie eine Ausstellung, die im Rahmen eines Nachfolgeprojekts im Linden-Museum und in Kamerun gezeigt werden soll.

Das Projekt werde mit fast einer Million Euro vom DZK gefördert. Es soll über drei Jahre laufen und konzentriert sich demnach auf rund 500 Machtobjekte wie Throne, Zepter oder Schwerter. Die Herkunft soll im Austausch mit Expertinnen und Experten aus Kamerun rekonstruiert werden. Insgesamt sind den Angaben zufolge heute mehr als 40.000 Objekte aus Kamerun in deutschen Museen aufbewahrt. Die größte Sammlung besitze das Linden-Museum Stuttgart.