Münsteraner Bischof Genn leitet Expertengruppe zum Bischofsamt

Der Papst will einige wichtige Themen der Kirchenreform nicht bei der Weltsynode zur Abstimmung stellen. Er lagerte sie in Studiengruppen aus, die bis 2025 tagen. In manchen davon sitzen deutschsprachige Fachleute.

Der katholische Münsteraner Bischof Felix Genn wird die Vatikan-Beratungen über die Zukunft des katholischen Bischofsamts leiten. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Vatikan-Papier hervor. Papst Franziskus hatte im Februar die Ausgliederung bestimmter Themen aus der im Oktober stattfindenden Weltsynode in Spezialistengruppen verfügt.

In der Liste des Sekretariats der Bischofssynode wird Genn als Koordinator der Gruppe 7 geführt. Sie trägt den Titel: “Einige Aspekte der Gestalt und des Dienstes des Bischofs in einer missionarischen synodalen Perspektive.”

Gemeinsam mit elf weiteren Fachleuten, darunter sechs Kardinäle, soll Genn insbesondere über Auswahlkriterien für künftige Bischöfe beraten, zudem über mögliche Änderungen bei den regelmäßigen Besuchen zur Berichterstattung im Vatikan. Bei Spezialfragen zur richterlichen Funktion der Bischöfe, die einer Untergruppe anvertraut wurden, wird er von einem weiteren Deutschen unterstützt, dem Kirchenrechtler Markus Graulich.

Am Montag war bekannt geworden, dass der 74-jährige Genn krankheitsbedingt für mehrere Wochen ausfällt. Er muss sich laut Bistum Münster in Kürze einer Knie-OP unterziehen. Im Anschluss sei eine mehrwöchige Reha geplant. In dieser Zeit übernehme der Verwaltungschef, Generalvikar Klaus Winterkamp (58), die Amtsgeschäfte in der westfälischen Diözese.