Der Gertrud-Eysoldt-Ring gehört zu den wichtigsten Schauspiel-Preisen im deutschsprachigen Raum. Nun bekommt ihn ein Mime aus München. Es ist nicht seine erste Würdigung in diesem Jahr.
Neue Ehrung für den Münchner Darsteller Thomas Schmauser: Die hessische Stadt Bensheim und die dort ansässige Deutsche Akademie der Darstellenden Künste verleihen Schmauser den Gertrud-Eysoldt-Ring 2025. Der Ring zählt seit 1986 zu den wichtigsten Schauspielpreisen im deutschsprachigen Raum, wie die Münchner Kammerspiele am Montag mitteilten. Ausgezeichnet wird Schmauser demnach für seine eindringliche Interpretation des Hendrik Höfgen in Klaus Manns “Mephisto” – eine Rolle, die er seit Februar in der Inszenierung von Jette Steckel an den Kammerspielen in der bayerischen Landeshauptstadt verkörpert.
Die Ring-Jury aus den Schauspielern Ulrich Matthes, Juliane Köhler und Caroline Peters feiere Schmausers “Mephisto” als ein Spiel voller Widersprüche, hieß es weiter: “radikal persönlich, von außergewöhnlicher Verausgabung, zugleich kontrolliert, verführerisch und verletzlich”. Seine Darstellung, so das Gremium, trage die Kraft eines Künstlers, der gleichzeitig Unterhalter und Getriebener sei. Die Preisverleihung ist nach Angaben der Kammerspiele für März 2026 im Parktheater Bensheim geplant.
Thomas Schmauser, geboren 1972 im oberfränkischen Burgebrach, studierte von 1992 bis 1996 Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Nach mehreren kleineren Filmrollen hatte er einen ersten großen Kinoauftritt 1995 zusammen mit Franka Potente in der Komödie “Nach fünf im Urwald”. Seit 2007 ist er festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und wirkte zuvor am Thalia-Theater Hamburg und am Staatstheater Hannover.
Schmauser wurde dieses Jahr bereits zum Schauspieler des Jahres 2025 gekürt. Außerdem erhielt er den Faust-Preis. Der Gertrud-Eysoldt-Ring geht auf das Vermächtnis des Theaterkritikers Wilhelm Ringelband (1921-1981) zurück, der damit die bedeutende Schauspielerin Gertrud Eysoldt (1870-1955) würdigte.