Ein Münchner Bündnis aus 35 Organisationen ruft am 25. Oktober zu einer Kundgebung für die zivile Seenotrettung auf. „Seenotrettung bedeutet, Menschenleben zu retten – nicht mehr und nicht weniger“, sagte Bündnissprecherin Jana Häfner laut Pressemitteilung. Trotz massiver Kritik habe die Bundesregierung die Fördermittel für Seenotrettungsorganisationen gestrichen worden. Diese Entscheidung werde „zu mehr Toten im Mittelmeer führen“, erklärte das Bündnis „München bleibt menschlich“. Die Kundgebung findet auf dem Professor-Huber-Platz statt, Hauptredner ist der Kabarettist Max Uthoff.
Uthoff kritisierte laut Mitteilung die Abschottung der EU gegenüber Geflüchteten als „eines Friedensnobelpreisträger unwürdig“. 2012 hatte die EU den Preis für ihren jahrzehntelangen Einsatz für Frieden und Versöhnung erhalten. Der Kabarettist, der Team der Satire-Sendung „Die Anstalt“ ist, attestierte den EU-Staaten eine fortgeschrittene Inhumanität, „wenn wir Life Guards bezahlen, um Touristen vor dem Ertrinken zu retten, aber diejenigen kriminalisieren, die Geflüchtete vor dem Ertrinken retten“. Es sei an der Zeit, für mehr Humanität auf die Straße zu gehen.
Dem Bündnis gehören den Angaben zufolge unter anderem Sea Watch, der Bayerische Flüchtlingsrat, der Deutsche Gewerkschaftsbund München, der Migrationsbeirat München und der Paritätische Wohlfahrtsverband Oberbayern an. Das Auswärtige Amt hatte bereits im Juni angekündigt, zivile Seenotrettungsorganisationen künftig nicht mehr mit staatlichen Mitteln unterstützen zu wollen. (3191/15.10.2025)