Moschee
Eine Moschee ist das Gebäude für das islamische Gemeinschaftsgebet. Der Begriff stammt vom arabischen Wort “masdschid”, “Ort des Sich-Niederwerfens”. Neben ihrer rituellen Funktion dienen Moscheen als Zentren der religiösen Lehre und Diskussion sowie als Treffpunkte des sozialen Lebens. Ihr Ursprung geht auf das Haus des Propheten Mohammed in Medina als Versammlungsort zurück.
Die Größe reicht von schlichten Gebetsräumen bis zu prächtigen Freitagsmoscheen für Tausende Gläubige. Feste Bauelemente sind die Vorrichtungen für die rituellen Waschungen und die qibla-Wand, die oft mit einer oft kunstvoll verzierten Gebetsnische (mihrab) die Richtung nach Mekka anzeigt; ihr wenden sich die Betenden zu. Daneben befindet sich die minbar genannte Kanzel, auf der der Imam die Freitagspredigt hält. Männer und Frauen beten getrennt. Beim Betreten der Moschee ist das Ausziehen der Schuhe Pflicht. Unterhalten wird das Gebäude in der islamischen Welt von staatlichen Stellen, den Gemeinden oder religiösen Stiftungen.
Je nach Kulturraum haben sich verschiedene Bauformen entwickelt. Am verbreitetsten ist der Zentralkuppelbau mit einem oder mehreren Minaretten für den Ruf des Muezzins. Sie entstanden vermutlich nach dem Vorbild der Kirchtürme im Nahen Osten. Häufig sind auch Säulenhallen mit Vor- oder Innenhöfen oder im iranischen Raum die an einer Seite offenen Iwan-Moscheen. Durch angegliederte Koranschulen oder soziale Einrichtungen entstehen ganze Moscheekomplexe.
In Deutschland gibt es inzwischen rund 2.800 Moscheen. Sie reichen von unauffälligen Gebetsräumen in Wohnhäusern oder Industriegebieten bis zu den zahlreicher werdenden repräsentativen Großbauten mit Kuppel und Minarett. Der Muezzinruf ist mittlerweile an mehreren Dutzend Orten in Deutschland erlaubt.