Moderator Delling kritisiert „fehlenden Mut“ bei ARD-Führungskräften

TV-Moderator Gerhard Delling äußert sich enttäuscht über die Debatte zur ARD-Reform: Neben Mut bedürfe es Überzeugung und Know-how.

Der Sportjournalist und TV-Moderator Gerhard Delling
Der Sportjournalist und TV-Moderator Gerhard DellingImago / Future Image

Der Sportjournalist und TV-Moderator Gerhard Delling vermisst in der Debatte um eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Mut bei ARD-Führungskräften. „Ich habe den Eindruck, dass die Topmanager in der ARD vor allem darum kämpfen, dass es irgendwie weitergeht, was mich frustriert“, sagte Delling in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt. Neben Mut bedürfe es Überzeugung und Know-how. „Man muss in die Offensive, die Menschen durch Qualität für das Programm gewinnen – aber vor allem die eigenen Mitarbeiter mit Stolz, Identifikation und Bewusstsein ihre Arbeit machen lassen“, sagte er der Zeitung.

Die Rede von WDR-Intendant Tom Buhrow Anfang November im Übersee-Club in Hamburg habe aufgezeigt, wo das Problem liege, sagte Delling: „Selbst an oberster Stelle ist erkannt worden, dass sich etwas ändern muss, aber keiner tut etwas“. Das System könne sich aus sich selbst heraus erneuern, die ARD-Intendanten müssten das „in die Hand nehmen und nicht noch externe Kräfte bezahlen, um zu erfahren, wie es um die Stimmung im eigenen Laden bestellt ist“.

Vom Reden ins Handeln kommen

Delling bezeichnete es als „wichtig, vom Reden ins Handeln zu kommen, sonst übernimmt das irgendwann die Politik“. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist seiner Ansicht nach heute wichtiger „als vor zehn, 20 Jahren, weil es so viele Strömungen gibt, die der Demokratie gefährlich werden können – vorausgesetzt, er liefert verlässliches, hochwertiges Programm“.