Mit oder ohne KI beim Enkeltrick – Polizei warnt

Nutzen Telefon-Betrüger bereits Künstliche Intelligenz für Enkeltricks? Die Polizei hat dafür bisher keine Belege – rät aber trotzdem eindringlich zur Vorsicht.

Die Polizei warnt vor täuschend echt klingenden Enkeltrick-Anrufen. Ob dabei auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt, sei bisher nicht bewiesen, sagte Maren Menke, Sprecherin des , am Dienstag in Düsseldorf auf Anfrage. Senioren hatten von Anrufen berichtet, die deshalb glaubhaft wirkten, weil die Stimme der Verwandten so echt klang. Experten halten den Einsatz von KI prinzipiell für technisch möglich.

Wer einen Enkeltrick-Anruf erhält, sei in einer absoluten Ausnahmesituation und glaube die Geschichte häufig auch dann, wenn die Stimmen nicht perfekt imitiert seien, sagte die LKA-Sprecherin. Man könne den Einsatz von KI in Einzelfällen nicht ausschließen, generell gelte aber: Um mittels KI die Stimme eines Enkels oder eines anderen Verwandten zu generieren, müssten die Täterinnen und Täter intensive Vorarbeit leisten und konkrete Kenntnisse über den Anschlussinhaber und dessen Verwandtschaftsverhältnisse haben.

Diesen relativ großen Aufwand hält das LKA aktuell für eher unwahrscheinlich. Denn der sei gar nicht nötig: „Es funktioniert auch ohne das.“ Die Betrüger beherrschten eine Art von Gesprächsführung, die die Opfer dazu bringe, selbst alle relevanten Informationen preiszugeben, ohne es zu merken.

Die LKA-Sprecherin empfiehlt, am Telefon nicht zu höflich zu sein. Wenn einem etwas komisch vorkomme, sollte man auf sein Bauchgefühl hören – und im Zweifel einfach auflegen und das vermeintlich betroffene Kind oder Enkelkind unter der bekannten Telefonnummer zurückrufen.