Mit Harry Potter der Schutzfunktion des Glaubens auf der Spur
Den Schutzzauber des Patronus aus der Welt von Harry Potter sollen Teilnehmer eines Bibliodramas in Heppenheim an der Bergstraße entdecken. Gegenspieler des Patronus seien in den Romanen der britischen Bestsellerautorin Joanne K. Rowling die Dementoren, sagte die Pfarrerin Katharina Ruhwedel am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie stünden für das Böse. Das Bibliodrama am 22. November in der evangelischen Heppenheimer Christuskirche könne vermitteln, wie Menschen „den Dementoren des Lebens begegnen können, ohne daran kaputtzugehen“.
In den Harry Potter-Romanen haben nach den Worten von Ruhwedel Menschen bei der Begegnung mit Dementoren das verzweifelte Gefühl, nie wieder Glück empfinden zu können. Der Patronus wiederum hilft, gegen die Dementoren einen Schutzraum in sich selbst zu finden, und zwar in der Erinnerung an einen glücklichen Moment und das körperliche Gefühl, das mit dem Moment einherging. Das könne beispielsweise ein Kribbeln im Bauch sein, sagt Ruhwedel. Wer wisse, wie sich glückliche Momente im eigenen Körper anfühlen, könne diese Schutzfunktion besser aktivieren. Auch der Glaube könne eine solche Schutzfunktion bieten.
Das Bibliodrama sei eine Methode, um mit körperlichen Übungen mit biblischen Texten in Kontakt zu kommen, sagte Ruhwedel. Die Theologin und Bibliodramaleiterin Anna Dietz werde die Veranstaltung „Expecto Patronum! Ein Bibliodrama für Muggel, Hexen und Zauberer“ gemeinsam mit dem Bibliodramaleiter Gilbert Krüger gestalten. Körperarbeit, Identifikation und szenisches Spiel sollen neben exegetischen Erkenntnissen eine Rolle spielen, heißt es in der Einladung. Die bislang angemeldeten Teilnehmer seien zwischen 15 und knapp 80 Jahren alt.