Missbrauch in katholischer Kita: Offenbar weitere Kinder betroffen

Der wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch inhaftierte 51-jährige Pfleger aus einer katholischen Kita im Landkreis Forchheim hat offenbar mehr Kinder „unsittlich“ berührt als zunächst bekannt. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte, haben sich inzwischen die Eltern zweiter weiterer Kinder bei den Ermittlern gemeldet. Ihre Kinder hätten ihnen von „ähnlichen Vorfällen“ mit dem Beschuldigten berichtet.

Der Mann war bereits am Freitag vorvergangener Woche wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch festgenommen und anschließend in Untersuchungshaft genommen worden. Er soll ein fünfjähriges Mädchen „unsittlich am Oberkörper berührt haben“, hieß es damals in der Mitteilung der Ermittler. Details zu den Taten teilten Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen auch auf Nachfrage nicht mit. Als Haftgründe nannten die Behörden „Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr“.

Die Tat soll sich in einer katholischen Kita im Raum Ebermannstadt ereignet haben. Das Erzbistum Bamberg hatte bereits vor Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass es in einer katholischen Kita zu einem Fall von sexuellem Missbrauch gekommen sein soll. Der Beschuldigte sei, nachdem die Eltern des Kindes vor inzwischen rund drei Wochen die Vorwürfe geäußert hatten, mit sofortiger Wirkung „bis zur Aufklärung der Vorwürfe“ freigestellt worden. Auch die Ermittlungsbehörden habe man sofort informiert.

Das Erzbistum als Träger der Einrichtung teilte weiter mit, es gelte für den Beschuldigten bis zum Abschluss der Ermittlungen die juristische Unschuldsvermutung. Der Betrieb in der Einrichtung gehe normal weiter, die Eltern würden umfassend informiert. Vergangenen Donnerstag erteilten die Ermittler den Eltern bei einem Elternabend in der Einrichtung Auskunft über den aktuellen Stand der Ermittlungen. (00/2946/02.10.2024)