Die internationale Gemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, allen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu gewährleisten. Doch die Lage ist nach wie vor alarmierend, betont das Hilfswerk Misereor.
Misereor fordert mehr Einsatz beim Schutz der weltweiten Wasserressourcen. Die Klimakrise verschärfe Wasserknappheit und -verschmutzung dramatisch, besonders durch das starke Abschmelzen der Gletscher, erklärte das katholische Entwicklungshilfswerk am Mittwoch in Aachen. Die Bilanz zehn Jahre nach Festlegung der UN-Nachhaltigkeitsziele, unter denen auch “Sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle” ist, sei ernüchternd.
Trotz einzelner Verbesserungen bleibe die Lage alarmierend. Rund 2,2 Milliarden Menschen auf der Welt hätten weiterhin keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser; statistisch gesehen stürben rund 1.000 Kinder weltweit pro Tag an den Folgen von verunreinigtem Wasser. Die internationale Gemeinschaft dürfe die Umsetzung des für 2030 festgeschriebenen Ziels, allen Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung zu ermöglichen, nicht vernachlässigen und müsse sie ausreichend finanzieren.
“Das Potenzial, die Wasserversorgung zu verbessern, ist enorm”, betont Philipp Günther, Wasser-Experte bei Misereor. Der Klimawandel dürfe keine Ausrede für mangelnde Fortschritte sein. Sauberes Wasser sei zwar seit 2010 ein Menschenrecht, aber nur rechtlich bindend, wenn es in nationales Recht überführt wurde. Weitere Staaten sollten folgen, da konsequenter Klimaschutz und damit der Erhalt von Gletschern eine unabdingbare Voraussetzung für die Durchsetzung des Menschenrechtes auf sauberes Wasser sei, so Günther. Anlass für den Appell von Misereor ist der Weltwassertag am kommenden Samstag.